Kunstprofil, Goethe-Gymnasium -
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Serie: MIKROPLASTIK

Kunstprofil, Goethe-Gymnasium

Hamburg, Ø 17 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2024
Fotogruppenpreis

Fotogruppen-Preis 500 € 

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Jurybegründung

Plastik ist richtig geil! Echt jetzt? Eine Imagekampagne gegen Mikroplastik haben die Schüler*innen des Hamburger Goethe-Gymnasiums entworfen. Ironisch, in der Art einer stylischen Modekampagne inszenieren sie sich. „Mikroplastik – jetzt auch in deinem Duschgel“ steht auf einem der Plakate und das Model suhlt sich in kleinen Plastikklümpchen, genießt die Dusche darin. „Wunderbar, wie hier Werbestrategie und Werbeästhetik hinterfragt und ironisch überspitzt uminterpretiert werden. Mit Ironie wird der Finger in die Wunde gelegt. Jeder fühlt sich sofort angesprochen. Ein perfekter Gruppenpreis!“, so die Jury.

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Interview

Wie ist die Projektidee entstanden und worum geht es?
- Yola Frank: Wir wollten als Kunstprofil zusammen eine Plakatserie erstellen. Also haben wir mit unserer Kunstlehrerin Frau Götz verschiedene Ideen für ein Fotoprojekt gesammelt und dazu schon direkt überlegt, was für Fotomotive man an der Schule umsetzen könnte. Wir haben dann abgestimmt und uns für das Thema “Mikroplastik” entschieden, da uns wichtig war, dass es ein aktuelles Thema ist, das uns alle betrifft. Mikroplastik ist schon seit einigen Jahren und auch zukünftig ein großes Problem und so konnten wir als Profil zeigen und darauf aufmerksam machen, dass es immer noch ein ungelöstes Problem ist. Auf unseren Motiven verdeutlichen wir, dass sich Mikroplastik bereits in unseren Alltag integriert hat und es unbewusst in Kosmetik, Lebensmitteln, etc. bereits vorkommt.

Wie war der Arbeitsprozess? Kam zuerst der Text oder das Bild?
- Bei uns kam zuerst das Bild und dann der Text. Als Erstes haben wir uns die Motive überlegt und uns einen Plan erstellt, wer als Model auf den Plakaten abgebildet werden möchte und wer lieber fotografiert. Wir haben bei der Recycling-Werkstatt insel e.V., bei uns in Hamburg-Lurup, nach Granulat (geschredderte Plastikteilchen) als Requisite angefragt und haben einige Eimer mit verschiedenfarbigem Plastik zur Verfügung gestellt bekommen. Dann haben wir beim Fotoshooting die Motive aufgenommen und die besten ausgewählt. Diese wurden dann noch ein wenig bearbeitet und wir haben uns in der Zwischenzeit den Text und die Anordnung der Typografie überlegt. Dann musste der Text nur noch eingefügt werden und die Plakate konnten gedruckt werden.

Seid ehrlich: wie chaotisch war das Shooting mit so vielen Leuten?
- Wir hatten vor dem Shooting festgelegt wer modelt und die Regel aufgestellt, dass nicht mehr als 6-7 Leute gleichzeitig am Set (unserem Kunstraum) sein dürfen, damit man immer einen Überblick hat. Wir hatten daher für jedes Plakat kleine Gruppen und der Rest hat sich auf das nächste Plakat vorbereitet oder Pause gemacht.

Was war der witzigste Moment beim Fotografieren?
- Das gesamte Shooting war sehr lustig! Man wusste ja vorher nicht so genau, wie alles werden wird, vieles war spontan. Nebenbei lief unsere Lieblingsmusik. Besonders die Making-Of-Fotos, die beim Fotografieren von der Seite entstanden sind, sind witzig.

Wie lange hat die Entscheidung für die einzelnen Motive gedauert? Wie lange das Plakatdesign?
- Die Entscheidung der einzelnen Motive ging sehr schnell. Wir haben uns innerhalb von 90 Minuten für sechs mögliche Motive entscheiden können, da das Thema viele Möglichkeiten bot und wir genau wussten, was die Plakate vermitteln sollten. Das Plakatdesign hat da schon länger gebraucht, ca. ein Monat, bis wir vollständig zufrieden waren und die Plakate drucken konnten. Dabei waren wir uns öfter unsicher beim Text, beim Schrifttyp und bei der Anordnung von Text und Bild - da haben wir über jeden Zentimeter diskutiert!

Warum liegt euch das Thema besonders am Herzen und was war euch wichtig?
- Das Thema Mikroplastik liegt uns so sehr am Herzen, weil es schon seit Jahren ein sehr wichtiges ist, für das wir alle Verantwortung tragen. Auch wir, als junge Generation werden in Zukunft dafür sorgen müssen, dass sich das Mikroplastik nicht noch mehr verbreitet.
Wichtig war uns dabei, dass wir mit unseren Plakaten erneut auf das Problem aufmerksam machen, da es jedem bekannt ist, aber es teilweise nicht mehr ernst genommen wird.

Wieso habt ihr euch dafür entschieden, Plakate zu machen?
- Wir haben uns für Plakate entschieden, da sie eine gute Wahl der Kommunikation für alle Menschen bilden. Unsere Plakate wurden an verschiedenen Orten in Hamburg-Lurup aufgehangen, wodurch sowohl ältere Menschen auf unsere Plakate aufmerksam werden als auch kleine Kinder, die unsere Plakate nur als Online-Post nicht erreicht hätte. Die Plakate kann man sowohl online auf unserer Schulwebsite als auch draußen auf Plakatwänden finden.

Seit wann fotografiert ihr zusammen?
- Das war das erste gemeinsame Projekt im Kunstprofil und wahrscheinlich wird es noch ein weiteres geben. 2023 gab es schon einmal ein Projekt an der Schule, bei der die damalige 10b Plakate zum Thema “Insektenschutz” erstellte, davor zum Thema „erneuerbaren Energiequellen“.

Welchen Raum nimmt die Fotografie in eurer Schule und Klasse ein?
- Die Fotografie ist ein wichtiger Teil unserer Schule. Sie wird hauptsächlich für unsere Homepage und unseren Instagram Accounts genutzt. Neben Lehrer/innen können auch Schüler und Schülerinnen sich als Schulfotografen engagieren. Als Kunst-Profil spielt auch für uns die Fotografie eine wichtige Rolle. Sie ist nicht nur Teil unseres Lehrplans und Semesterthema, sondern auch ein Mittel der Darstellung unserer anderen Projekte.

Beschäftigt ihr euch auch außerhalb des Projekts mit Fotografie?
- Ja, neben dem Projekt haben wir innerhalb des Kurses z.B. schon mit Keksdosen als Lochkamera fotografiert und die entstandenen Bilder in unserer Dunkelkammer entwickelt und zum Positivabzug umkontaktet. Fotogramme mit Pflanzenteile war auch ein schönes Projekt im Fotolabor.

Was und oder wer hat euch inspiriert?
- Eindeutig unsere Tutorin Silvia Götz. Sie selbst ist Fotografin und hat uns mit ihrer Begeisterung für Fotografie angesteckt. Durch sie ist das Projekt überhaupt entstanden und sie hat auch den Kontakt zur Recycling-Werkstatt insel e.V. aufgenommen und die nötigen Materialien für unser Shooting organisiert. Ein riesiges Dankeschön nochmal im Namen des Profils.

 

 

Preisträgerfotos + 2024