Emil Gießler - Altertum trifft auf moderne Mode
Altertum trifft auf moderne Mode

Emil Gießler

Ötigheim, 13 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2024
Experimente

 

Interview     

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Interview

Wie bist Du auf die Idee zu Deinem Foto gekommen und was ist dort zu sehen?
- Am Anfang (beim Fotografieren selbst) fand ich die Statue einfach „nur“ schön aufgrund der dynamischen Posen. Beim zweiten Blick auf das Foto hatte ich aber schon die Eingebung, dass sich gerade dieses klassische Motiv durch digitales Zeichnen sicherlich gut verändern lassen könnte. Vor allem wollte ich das Bild modernisieren, es durch meine digitalen Nachbearbeitungen in die Moderne „übertragen“. Moderner wollte ich das Bild vor allem durch die Sonnenbrille und die Armbänder machen. Und durch die Wahl der Farben auf dem Bild wollte ich die Statue auffälliger machen und an die auffällige Wahl der Farben in modernen Kunstrichtungen (Pop Art, Street Art) erinnern. Auf dem Bild ist die Statue einer Frau mit Kind in der Hand zu sehen.

Wie und wo ist das Bild entstanden?
- Das Bild ist im Schlossgarten des Schlosses Versailles in der Nähe von Paris, Frankreich, entstanden. Ich habe das Foto mit meiner Kompaktkamera, der Canon Ixus 185 geschossen (Automatik).

Welche Materialien/ Techniken hast Du verwendet? Wonach hast Du diese ausgewählt (Aufnahme- und Bearbeitungsverfahren)?
- Das Bild habe ich größtenteils in einem digitalen Zeichenprogramm namens Krita bearbeitet. Zuerst habe ich das Bild auf meine gewünschte Größe zugeschnitten, um es besser weiter bearbeiten zu können. Um den Bildausschnitt weiter auf die Staute zu lenken, habe ich den Hintergrund des Bildes ausradiert. Ich habe meine Techniken und Programme hauptsächlich danach ausgewählt, wie praktisch sie sind und wie gut ich mit ihnen vertraut bin.

Sei ehrlich: Wie waren die Reaktionen auf dein Bild beim Ersten Anschauen?
- Beim ersten Anschauen, dass muss man sagen, war meine Familie erstaunt darüber, wie gut ich das Bild bearbeiten konnte, während ich noch relativ unsicher war, wie gut das Bild ist.

Wie lange hat es gedauert, bis das Bild fertig war?
- Mit der digitalen Nachbearbeitung (Zeichnen, Bild zuschneiden, Hintergrund entfernen,…) hat die Erstellung des Bildes circa 2 Stunden gedauert.

Was hat Dir am meisten Spaß gemacht? Gab es auch Herausforderungen?
- Mir hat es bei diesem Bild besonders Spaß gemacht, die Statue aus dem originalen Hintergrund „zu reißen“ und dieser durch meine Zeichnung eine ganz neue Bedeutung zu verleihen. Dennoch war es eine Herausforderung, mich bei diesem Bild zu motivieren, bis zum Ende durchzuhalten, da ich ja – was lange dauert – den Hintergrund per Hand und nicht mit einer KI oder ähnlichem entfernt habe.

Seit wann fotografierst Du und wie bist Du zur Fotografie gekommen?
- Meine Begeisterung für die Fotografie entstand erst so wirklich, als ich von meinen Eltern eine kleine Canon Kompaktkamera an Weihnachten 2019 bekommen habe. Daraufhin fing ich langsam an, die Kamera bei jedem Ausflug mitzunehmen und auch zuhause immer regelmäßiger zu fotografieren. Ich fand es einfach schön, für mich Interessantes und auch Erlebnisse für die Ewigkeit festhalten zu können. Dabei ist mein Vater mit seinen Familienfotos nicht ganz „unverantwortlich“, da dadurch meine Neugier geweckt wurde, es selbst auch einmal auszuprobieren.

Was fotografierst Du am meisten? Welche Motive, bei welchen Gelegenheiten?
- Ich fotografiere gerade Blickwinkel, die mich faszinieren und einfach ein interessantes Bild ermöglichen. Aktuell trifft das bei natürlichen Motiven wie Tieren und Pflanzen zu. DA ich aber gerade noch nicht den einen bestimmten, für mich interessanten Bereich gefunden habe, ändert sich meine Art der Fotografie nahezu ständig und ich probiere viel aus. Deswegen trage ich auch so gut wie immer eine Kamera bei mir (manchmal auch nur mein Handy), denn ich entdecke oft im alltäglichen Leben und ganz plötzlich interessante Motive.

Seit wann verbindest du Zeichnen mit?Fotografie in deinen Arbeiten??
- Das Verbinden von Zeichnen mit meiner Fotografie ist relativ neu, ich habe mit meiner gleichzeitig wachsenden Begeisterung für das Zeichnen irgendwann die Idee gehabt, beide meine Hobbys zu „verknüpfen“ und somit „auf meine Fotos zu zeichnen“. Da ich in dieser Zeit schon viel Collagen und Pop Art zeichnete und meine Bilder auch immer im Hinterkopf habe, wenn ich digital zeichne, passt das gut zusammen. Mittlerweile hat sich aber meine Kunst verändert, da ich nun mehr Skizzen von Dingen meines Alltags anfertige, als im Pop Art oder Collagen Stil zu zeichnen.

Experimentierst Du noch auf andere Art und Weise mit Fotos?
- Da ich, wie oben schon erwähnt, gerade viel herum- und ausprobiere, experimentiere ich oft mit meiner Fotografie und probiere gerne neue Bearbeitungsmöglichkeiten wie zum Beispiel Schwarz-Weiß-Fotos oder Bilder mit nur einer Farbe aus. Das macht mir Spaß, da ich so immer mehr Möglichkeiten der Nachbearbeitung und verschiedene Effekte entdecke.

Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für Dich?
- Fotografie bedeutet für mich, dass ich meinen Blickwinkel und meine Blickweise der Welt zeigen kann. Dabei finde ich es wichtig, zu wissen, dass nicht jedes Foto ein Meisterwerk wird und ist: Erst beim zweiten oder dritten Blick stellt sich für mich heraus, wie gut eine Fotoidee und ein Foto letztendlich ist. Denn ich finde, wenn man nicht erwartet, von Anfang an schon das perfekte Bild zu erhalten, kann man viel besser und vor allem viel freier nach Motiven suchen. Die Fotografie macht mir einfach Spaß!

Hast Du Vorbilder in der Fotografie?
- Aktuell habe ich keine bestimmten Vorbilder, dennoch habe ich Respekt vor Personen, die sich in die Fotografie „richtig reingefuchst“ haben und sich mit Objektiven und Kamerabodys auskennen. Auch mich interessieren immer die Fotografen, die durch ihre Fotos eine eindrucksvolle Stimmung an den Betrachter vermitteln können.

Gibt es aktuell ein Projekt, an dem du arbeitest?
- Ich arbeite aktuell an keinem größeren oder aufwendigeren Projekt.

 

 

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