Darja Nagel -
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Serie: "Mazedonien"

Darja Nagel

Berlin, 25 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2012
Jahresthema: Unterwegs

Preis 150 € 

Interview     

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Interview

Wie bist du auf die Idee zu deiner Serie gekommen und worum geht es dir dabei?
- Ich kann nicht behaupten, dass es eine feste Idee gab, als diese Fotografien entstanden. Seit vielen Jahren reise ich, vorzugsweise allein mit wenig Gepäck. Obwohl die Kamera stets dabei ist, reise ich nicht, um zu fotografieren. Man macht sich auf, um zu sehen, was da ist. Das Fotografieren begleitet die Reise, erlaubt besser hinzuschauen und in fremde Leben einzutauchen.
Letztes Jahr fuhr ich das erste Mal nach Mazedonien und von Anfang an fühlte ich mich in diesem kleinen Land sehr wohl. Dem ersten Besuch folgten innerhalb eines Jahres drei weitere. Die nächsten Jahre möchte ich dort weitermachen. Es gibt dort etwas, was ich zeigen will, aber bis jetzt noch nicht kann. Bis dahin schaue ich und sammle. Ich denke, das könnte was werden. Ein Buch vielleicht.

Wie sind die Bilder entstanden? Welche Technik(en) hast du benutzt?
- Ich benutze eine analoge Mittelformatkamera. Nach dem Entwickeln der Filme werden die ausgewählten Fotos gescannt und anschließend in Photoshop bearbeitet.

Warum hast du dich dafür entschieden, genau diese Serie einzusenden? Was fasziniert dich an ihr?
- Diese sechs Fotografien habe ich ausgewählt, weil sie bei dieser begrenzten Anzahl auch im Format und Motiv beschränkt sind und so meiner Meinung nach in sich geschlossener eine Stimmung oder Vorstellung von dem vermitteln, was ich dort sah.

Seit wann fotografierst du? Und wie bist du zur Fotografie gekommen?
- Fängt das Fotografieren an, wenn man Bilder sieht? Wenn dem so ist, fotografiere ich schon seit vielen Jahren ohne Fotos zu machen. Ich fühlte mich immer zur Fotografie hingezogen, glaubte aber nicht, dass ich es könnte. Ein Schlüsselerlebnis war sicherlich, als ich erstmals eine Mittelformatkamera in der Hand hatte. Plötzlich hatte das Fotografieren etwas Organisches, ich mochte den Blick durch den Sucher und auch die Ergebnisse auf Papier. Seitdem bin ich mutiger geworden, habe mir eine bescheidene Ausrüstung zugelegt und antworte auf die Frage nach meiner Beschäftigung, dass ich gerne Bilder mache.

Hast du Vorbilder in der Fotografie?
Vorbilder ist ein seltsames Wort. Ich würde es eher so ausdrücken, dass es viele Fotografen gibt, deren Arbeit mich berührt und mein Hirn in Bewegung setzt. Um einige Namen zu nennen: Vanessa Winship, Claudine Doury, Bertien van Manen und als männlichen Vertreter Andrej Krementschouk.

Wo und wem zeigst du deine Bilder? Stellst du deine Fotos aus? Hast du eine Online-Galerie bzw. bist du in einer Foto-Community?
- Bis jetzt sah man einige wenige meiner Bilder im Rahmen der Hochschule. Mit Freunden bespreche ich hin und wieder einige davon, hauptsächlich sammle ich aber vorerst, bis ich das Gefühl habe, ich habe etwas in der Hand, was ein Bild ergibt.

Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
- Fotografie und Reisen gehören für mich zusammen. Beides ist etwas, was man lernen muss, es ist eine fortwährende Interaktion mit anderen, bei der man gleichzeitig allein ist. Es ist ein Unterwegssein, bei dem der ganze heimische Alltag auf lächerliche Proportionen zusammenschrumpft auf etwas, was einen eigentlich nicht mehr berührt. Man hat Zeit zu denken und zu sich zu kommen. Aus Erfahrung weiß ich, dass es für mich Orte gibt, an denen ich mehr sehe, Orte oder Menschen, die etwas mit mir zu tun haben, über die ich nicht nachdenken muss, die ich ahne ohne zu wissen. Erst dort kann ich fotografieren, ohne das Gefühl zu haben, ich mache mich lächerlich.

 

 

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