Serie: "Schattengestalten unterwegs in der Abenddämmerung"
Fotogruppe compfotokids* im KiKo
Mainz-Kostheim, 9 Jahre
Deutscher Jugendfotopreis 2012
Jahresthema: Unterwegs
3. Preis 200 €
Jurybegründung
Man muss nicht die höchsten Berge besteigen oder die tiefsten Seen durchqueren, um unterwegs zu sein. Dass auch der Schritt vor die eigene Haustür abenteuerliche Bilder hervorbringen kann, zeigen die „compfotokids“ vom Kindertreff Kostheim. Den Kids bei ihrem Silhouetten-Spiel zuzuschauen, macht einfach Spaß. Ihre Serie „Schattengestalten unterwegs in der Abenddämmerung“ sprudelt nur so vor Energie.
Tolle Blickwinkel, die Freude am Experiment und der Mut, sich lediglich auf Kontraste zu konzentrieren, zeichnen diese wunderbare Serie aus.
Interview
Teilnehmer:
Wie seid ihr auf die Idee zu eurer Serie gekommen und worum geht es euch dabei?
- An diesem Nachmittag wollten wir etwas draußen machen. Wir waren auf dem Spielplatz neben dem KiKo (Kindertreff Kostheim e.V. – Mainz-Kostheim) und haben ein paar Sprungfotos durch die Luft gemacht. Diese haben wir fotografiert. Dann ist uns die Idee gekommen, einmal über die Kamera zu springen. Wir wollten Fotos aus einer anderen Blickrichtung aufnehmen. Wir sind dann schräg über die Kamera gesprungen. Viele Kinder sind auf dem Spielplatz über den Fotoapparat gesprungen. Jeder, der wollte, konnte einmal drüberspringen.
Wie kam der Titel eurer Bilder zustande?
- Weil man unsere dunklen Schatten vor den hohen Bäumen sieht. Der Titel passt sehr gut zu unseren dunklen Fotos und Umrissen. Der Nachmittag war schon so dunkel wie am Abend.
Wie sind die Bilder entstanden? Welche Technik(en) habt ihr benutzt?
- Die Bilder haben wir einfach an einem Nachmittag aufgenommen. Wir haben den Fotoapparat auf den Boden gelegt und sind über ihn drübergesprungen.
- David: Es war gar nicht so einfach, im richtigen Moment auf den Knopf zu drücken, um die springende Person auf das Foto zu bekommen. Wir haben viele Fotos gemacht, die nicht so toll geworden sind. Die schönsten haben wir dann ausgesucht. Am Computer haben wir die Fotos noch mit ein wenig mehr Dunkelheit (Kontrast) versehen.
Warum habt ihr euch dafür entschieden, genau diese Bilder einzusenden? Was fasziniert euch an ihnen?
- Fabian: Weil diese Bilder am besten waren und uns auch am besten gefallen haben.
Seit wann fotografiert ihr? Und wie seid ihr zur Fotografie gekommen?
- Seit ungefähr 4 Jahren. Wir fotografieren im KiKo ganz oft. Wir haben schon ganz unterschiedliche Foto-Aktionen dort gemacht.
Wo und wem zeigt ihr eure Bilder? Habt ihr eine Online-Galerie?
- Wir haben keine Online-Galerie. Wir drucken nur einige Fotos aus und zeigen sie unseren Freunden und Eltern.
Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für euch?
- Fabian: Wenn ich etwas Schönes sehe, dann mache ich davon Fotos.
- Daniel: Bunte Bilder, die schön sind, gefallen mir.
Jörn Lauterbach (päd. Betreuer):
Wie kam die Idee zur eingesandten Arbeit zustande? Was war der Anlass für das Projekt?
- Nach dem langen Winter wollten wir einmal etwas draußen machen. Da es an diesem Nachmittag nicht so kalt war, haben wir uns entschlossen, auf dem Spielplatz neben dem KiKo (Kindertreff Kostheim) ein paar Fotos zu machen. Erst haben wir ein paar Fotos gemacht, wie hoch wir in die Luft springen können. Dann haben wir ausprobiert, wie die Perspektive sich verändert, wenn wir den Fotoapparat auf den Boden legen und über sie springen. Diese Fotos haben uns sehr gefallen.
Wie ist die Serie entstanden? Welche Technik(en) wurde benutzt?
- Die Serie ist eher durch Zufall und ganz spontan entstanden. Es ging eher um das Ausprobieren! Was ist möglich? Wie sehen die Fotos aus, wenn wir direkt über den Fotoapparat springen, mit den dunklen, blattlosen Bäumen im Hintergrund? Für die Fotos war keine spezielle Technik oder Einstellung am Fotoapparat nötig. Die anwesenden Kinder haben einfach fotografiert. Es kommt im ersten Moment nicht so auf die Qualität in den Fotos an, sondern darauf, etwas Neues auszuprobieren. In der kreativen Umsetzung von neuen Ideen liegt der Schwerpunkt. Am Computer haben wir dann im Grafikprogramm noch ein wenig den Kontrast an den Fotos erhöht.
Seit wann existiert die Fotogruppe? Seit wann werden Fotoprojekte durchgeführt?
- Im KiKo gibt es keine feste Fotogruppe, da immer unterschiedliche Kinder im offenen Treff anwesend sind und an den angebotenen Foto-Aktionen teilnehmen. Seit April 2007 werden kleine, spontane und einfach mitzumachende Fotoprojekte im KiKo angeboten und durchgeführt. Fotografie bietet eine einfache Art und Weise, die anwesenden Kinder im KiKo in die Welt der digitalen Medien einzuführen und zu zeigen wie diese weiter verarbeitet werden können. Sie aber auch darauf hinzuweisen, welche Pflichten, Rechte und Gefahren damit verbunden sein können.
Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für Sie?
- ...eine sehr hohe persönliche Bedeutung! Auf einem Foto kann ein Moment oder Augenblick im Leben festgehalten/eingefroren werden, der auch zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal betrachtet werden kann. So bleiben schöne, spannende und interessante Momente, aber auch nicht so schöne und traurige Augenblicke auf Fotos festgehalten. Dieses Interesse möchte ich gern an die jungen Fotografinnen und Fotografen im KiKo weitergeben.