Serie: Bouboubusiness
Chantal Seitz
Berlin, 25 Jahre
Deutscher Jugendfotopreis 2018
Freie Themenwahl | Altersgruppe D (21-25 Jahre)
Auszeichnung 300 €
Interview
Wo sind die Bilder entstanden? Wie hast du die Geschichten zu den Boubous erfahren?
Die Portraitserie ist Teil einer Geschichte, die in Zusammenarbeit mit der Journalistin Rike Uhlenkamp entstanden ist. Sie ist diejenige, die auf das außergewöhnliche Exportgeschäft aufmerksam wurde. Zusammen verbrachten wir sehr intensive Tage in der sächsischen Kleinstadt Aue, anschließend noch intensivere Tage im Senegal. Ausgangspunkt war die Idee, aus Aue auch mal über andere Themen als Neo-Nazis und die AfD zu berichten.
Was möchtest du mit deiner Serie vermitteln? Was fasziniert dich an ihr?
Der Boubou-Stoff gewinnt durch seine lange Reise nicht nur an ökonomischem Wert, sondern vor allem an Bedeutung. Boubous sind ein Statussymbol – wer einen trägt schreitet eher, als dass er geht. T-Shirts Made in Bangladesch, selbst Lederhosen aus Sri Lanka, gehören mittlerweile zur Norm. Doch Stoffe, die aus Deutschland exportiert werden und aus denen anschließend in Westafrika traditionelle, muslimische Gewänder genäht werden, sind außergewöhnlich. Wenn es um Globalisierung geht, vergisst man leicht, dass es sich dabei auch um einen wechselseitigen Prozess handeln kann. Die Boubous und die Geschichte dahinter sind ein Beispiel dafür.
Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
Fotografie ist für jeden zugänglich und verständlich. Man hat die Möglichkeit, seine Sicht auf die Welt teilen zu können und zwar auf eine wahnsinnig unkomplizierte Weise.
Wie bist du auf den Deutschen Jugendfotopreis aufmerksam geworden?
Ich studiere Fotojournalismus und Dokumentarfotografie in Hannover. Über unseren E-Mail Verteiler werden wir immer wieder über Fotopreise und Ausschreibungen informiert.
(Wo) findet man deine Bilder im Internet?
www.chantalseitz.de
Seit wann fotografierst du? Wie bist du zur Fotografie gekommen?
Nach meinem Abitur habe ich eher aus Ratlosigkeit eine Ausbildung zur Fotografin gemacht. Anschließend bin ich bewusst im Bereich der Fotografie geblieben. Momentan arbeite ich als Bild- und Fotoredakteurin, weshalb ich die Kamera eher seltener selbst in die Hand nehme, andererseits aber die Fotografie aus einer ganz anderen Perspektive kennenlerne.