Interview

Teilnehmer:
Das Jahresthema lautete „Mein Deutschland“. Hattet ihr hierzu spontan eine Idee?
- Alle: Wir haben überlegt, aus welchen Ländern wir und unsere Eltern stammen. Und was uns an diese Länder erinnert.
Jasmina: Ich habe eine Schokolade aus Montenegro mitgebracht.
Anna: Ich habe eine Matroschka mitgebracht.
Jenny: Ich habe Geld aus Russland mitgebracht.
Saria: Ich habe libanesisches Geld mitgebracht.
Angelina: Ich habe im Internet über Deutschland recherchiert und deshalb einen Gartenzwerg ausgedruckt, eine Dose von Nestlé und DM-Münzen mitgebracht.

Was war euch wichtig, worum ging es euch?
- Anna: Zu zeigen, aus welchem Land wir kommen.
Jasmina: Wir wollten Deutschland mit unseren Heimatländern verknüpfen, oder der Heimat unserer Eltern.

Und die persönlichen Mitbringsel aus den Heimatländern? Waren die schnell zu finden oder musstet ihr lange überlegen?
- Jenny: Schnell!
Jasmina: Bei mir auch. Es ist meine Lieblingsschokolade.
Anna: Ich habe zuhause mit meiner Mutter zusammen überlegt.

Wie ist das Leporello entstanden? Welche Technik(en) habt ihr benutzt?
- Alle: Wir haben die einzelnen Fotos von uns und unseren Gegenständen gemacht. Frau Mertens hat die Bilder zusammengeschnitten. In der Zwischenzeit haben wir Texte zu unseren Bildern geschrieben und am Ende alles ins Leporello geklebt.

Wo und wem zeigt ihr die Ergebnisse eurer Gruppenarbeiten? Stellt ihr eure Fotos aus?
- Jasmina: Noch nicht, unsere AG gibt es erst seit ein paar Monaten.


Britta Mertens (Projektleitung):
Wie kam die Idee zur eingesandten Arbeit zustande?
- Die Idee ist sehr spontan entstanden. Die Foto-AG ist erst zum Halbjahr entstanden. Die Kinder wussten von dem Wettbewerb und wollten unbedingt auch noch daran teilnehmen. Wir hatten insgesamt 4 Wochen Zeit, um eine Idee zu entwickeln und diese noch umzusetzen. Da in der AG Kinder aus vielen verschiedenen Ländern sind, kam mir die Idee, ihren Blick auf Deutschland zu zeigen. Sie entwarfen Skizzen zum Thema „Mein Deutschland“ und brachten Gegenstände mit, die sie an ihre Heimat, Heimatländer der Eltern oder an Deutschland erinnerten.

Wie ist das Leporello entstanden? Wie ist das Schulprojekt abgelaufen?
- Zunächst wurden Flaggen der verschiedenen Länder gezeichnet, aus denen die Kinder oder ihre Eltern stammen. Die Kinder fotografierten sich gegenseitig mit den Flaggen in der Hand und nutzten die große Deutschlandflagge der anderen Foto-AG als Hintergrund. Danach wurden die mitgebrachten Gegenstände fotografiert und besondere Speisen probiert, welche die Kinder extra mitbrachten. Die Zeit wurde immer knapper und alles lief parallel. Die Kinder haben sich gegenseitig sehr unterstützt, da sie unbedingt ein Gemeinschaftswerk einsenden wollten. Beim Zusammenfügen der einzelnen Bildteile habe ich den Kindern geholfen. Die einzelnen Elemente fügte ich in Photoshop zusammen. In der Zwischenzeit schrieben die Kinder auf, was Deutschland und Heimat für sie bedeuten. Die Fotos und Texte haben wir anschließend in einem Leporello zusammengefügt.

Seit wann existiert die Fotogruppe? Seit wann werden Fotoprojekte durchgeführt?
- Die Foto-AG besteht erst seit dem Halbjahr. Die Kinder kannte ich bereits aus dem Kunstunterricht der vergangenen Jahre, sie sind aus allen drei 4. Schuljahren ausgewählt worden und haben alle eine besondere Begabung im Fach Kunst. Seitdem ich an der Salzmannschule unterrichte (4 Jahre) führe ich immer wieder Fotoprojekte durch bzw. beziehe die Fotografie in den Kunstunterricht mit ein.

Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für Sie? Welche fachliche?
- Fotografie begleitet mich schon sehr lange. Als Kind habe ich alles fotografiert, was mir vor die Linse kam. Später habe ich besondere Momente mit meinen Freunden festgehalten. Im Studium führte ich einige Projekte im Bereich der Fotografie durch und kombinierte die „reine“ Fotografie mit dem Einsatz neuer Medien. Es entstanden oft Mischtechniken, die ich auch in der Arbeit mit Schülern nutze. Besondere Ideen vereinfachen, indem die Fotografie oft als Zwischenmedium genutzt wird. Kinder haben oft Ideen im Kopf, die sie gestalterisch noch nicht umsetzen können. Hier greift die Fotografie ein und kann bei der Umsetzung helfen (siehe DJF 2014 – Legetrickbilder). Auch für die Animation von Knetfiguren dient die Fotografie als Medium.