Morgane Renou - Laurent
Laurent
Morgane Renou - Kevin
Kevin
Morgane Renou - Amaud
Amaud
Morgane Renou - Chantale
Chantale
Morgane Renou - Nathalie
Nathalie
Morgane Renou - Armand
Armand

Serie: "Le Grand Real"

Morgane Renou

Berlin, 23 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2012
Freie Themenwahl | Altersgruppe D (21-25 Jahre)

Preis 150 € 

Interview     

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Interview

Wie bist du auf die Idee zu deiner Serie gekommen und worum geht es dir dabei?
- Ich bin in Pertuis, in der Provence aufgewachsen. Ein Bekannter meiner Familie war Betreuer in einem Zentrum für Autisten. So kam es, dass ich das Zentrum oft besucht habe, oder die Bewohner des Zentrums zu uns nach Hause kamen. Die Erinnerung an diesen besonderen Ort und seine Bewohner hat mich stetig begleitet.
Die Arbeit ist im Rahmen meines Abschlusses entstanden. Da ich gerne eine Portraitserie fotografieren wollte, kam mir der Gedanke, mich noch einmal fotografisch diesem Ort und seinen besonderen Menschen zu nähern, die meine Kindheit geprägt haben. Zentral war dabei für mich, den Blick der Hofbewohner einzunehmen, die Normalität ihres Alltags zum Ausdruck zu bringen, fernab jeglicher Berührungsängste und gesellschaftlicher Scham.

Wie sind die Bilder entstanden? Welche Technik(en) hast du benutzt?
- Ich habe für 2 Wochen mit den Bewohnern des Hofes gemeinsam gelebt und ihren Alltag begleitet. Dadurch haben sie mich und meine Kamera nicht als störend oder fremd wahrgenommen.
Die Bilder sind mit einer Hasselblad Kamera auf Rollfilm fotografiert worden.

Warum hast du dich dafür entschieden, genau diese Serie einzusenden? Was fasziniert dich an ihr?
- Autisten werden in unserer Gesellschaft kaum wahrgenommen. Sie leben am Rand der Gesellschaft. Dieser Hof aber schiebt sie nicht ab, sondern gibt ihnen Würde, in dem sie dort leben und arbeiten wie jeder andere auch. Das wollte ich in meinen Bildern zum Ausdruck bringen. Ich finde es wichtig, dass wir uns als Gesellschaft mit dieser Erkrankung und den Men¬schen auseinandersetzen und mir war es ein persönliches Anliegen, möglichst vielen die Geschichte dieser Menschen zu zeigen.

Seit wann fotografierst du? Und wie bist du zur Fotografie gekommen?
- Mit 12 Jahren habe ich mit einer kleinen Mittelformatkamera meines Vaters angefangen Fotos zu machen. Als ich dann 2006 zum Studium nach Paris kam, begann ich mich intensiv mit der Fotografie zu beschäftigen. Diese Pariser Zeit war auch der Grund, mein Studium zu wechseln und Fotografie in Berlin zu studieren.

Hast du Vorbilder in der Fotografie?
- Grundsätzlich habe ich für meine fotografische Arbeit keine Vorbilder. Für meine Serie waren jedoch sowohl die Portraits von Diane Arbus als auch Rineke Dijkstras ein wichtiger Einfluss in der Auseinandersetzung mit der Portraitfotografie.

Wo und wem zeigst du deine Bilder? Stellst du deine Fotos aus? Hast du eine Online-Galerie bzw. bist du in einer Foto-Community?
- Meine Bilder sind auf meiner Website www.schnepp-renou.com zu sehen, die ich mit einem befreundeten Fotografen gestalte, mit dem ich auch gemeinsam arbeite.

Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
- Die Fotografie ist mein Blick auf die Geschehnisse um mich herum. Mein Ausdrucksmittel und Sprachrohr. Sie ist sowohl Hobby, als auch Leidenschaft und inzwischen wird sie zu meinem Beruf.

 

 

Preisträgerfotos + 2012 + Alter: 21–25 Jahre