Julius Meyerhoff
Hannover, 20 Jahre
Deutscher Jugendfotopreis 2022
Freie Themenwahl | Altersgruppe C (16-20 Jahre)
Auszeichnung 300 €, Publikumspreis
Interview
Wie bist du auf die Idee zu deinem Bild gekommen?
-Ich habe letztes Jahr mein Abitur gemacht, danach bin ich in der Welt ein wenig rumgekommen. Unter anderem war ich einen Monat in Ghana, wo dieses Bild entstanden ist. Das Bild war nicht ansatzweise so geplant, es ist rein aus dem Moment heraus entstanden. Mir ist schlichtweg der Junge aufgefallen, der in Aufruhr war, weil hinter ihm eine Hütte Feuer gefangen hatte.
Warum hast du genau dieses Bild ausgesucht?
- Ich bin ganz selten zufrieden mit meinen Bildern, doch auf dieses Bild war ich seit dem ersten Betrachten auf dem Kameradisplay ein Stück weit stolz. Der Blick des Jungen, das Feuer im Hintergrund… Irgendwie geht mir das Bild nahe.
Wie ist das Bild entstanden?
- Aufgenommen habe ich das Bild mit einer Leica Q, was meine absolute Lieblingskamera für spontane Motive ist. An der Bearbeitung saß ich echt lange, da ich mir über den Bildlook sehr unsicher war, bis ich mich dann final für Schwarz-Weiß entschieden habe.
Wieso fotografierst du lieber Schwarz-Weiß?
- Gute Frage… Vielleicht weil ich mit meinem eigenen Farblook noch nicht zu 100% zufrieden bin.
Wie bist du zur Fotografie gekommen?
- Mein Vater und einer meiner besten Freunde haben eine Kamera gehabt, sie scheinen mich wohl angesteckt zu haben :) Mit zwölf Jahren habe ich mir dann meine erste Kamera gekauft. Ich glaube, mein Interesse an Fotografie kam durch mein Interesse an Ästhetik, die hat mich nämlich nahezu immer schon begeistert, insbesondere in Form von Architektur.
Was fotografierst du am meisten?
- Eigentlich nahezu alles, was mir vor die Linse kommt :) Am häufigsten und wahrscheinlich am liebsten aber meine besten Freunde.
Wie hat sich die Corona-Zeit auf deine Art zu fotografieren ausgewirkt?
- An sich hatte die Pandemie keinen großen Einfluss auf mein kreatives Schaffen. Ich konnte nahezu alles ungehindert weiterhin ausüben, was mir in diesen Zeiten bestimmt gutgetan hat.
Hast du Vorbilder in der Fotografie?
- Es gibt sehr viele Fotograf*innen, die mich inspirieren. Wenn ich nur einen nennen dürfte, dann wäre es wohl André Josselin.
Wie informierst du dich über aktuelle Fotografie?
- Die meiste Inspiration sammle ich von Künstler*innen auf Instagram. Wenn ich mir etwas Neues aneignen möchte, z. B. Bearbeitungstechniken, suche ich nach Tutorials auf YouTube.
Wo und wem zeigst du deine Bilder?
- Manche Bilder poste ich auf Instagram. Auftragsarbeiten werden von den Auftraggeber*innen veröffentlicht. Außerdem mache ich einmal im Jahr ein Rückblicksheft, in dem ich meine Lieblingsbilder der letzten zwölf Monate zeige.
Woran arbeitest du gerade?
- Zurzeit arbeite ich an Auftragsvideos. So sehr ich die Fotografie auch liebe, beschäftige ich mich dennoch größtenteils mit dem Produzieren von Kurzfilmen oder Videos.
Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
- Die Fotografie ermöglicht mir, die Welt aus meinen Augen zeigen zu können. Jeder nimmt Szenen, Orte und Begegnungen unterschiedlich wahr, genau das macht die Fotografie so spannend. Auch begeistert mich die Möglichkeit, Momente ein Stück weit festhalten zu können. Generell sind Bilder ein superwichtiges Medium in unserer Welt, u. a. eben für die Kunst.