Serie: fit
Greta Aufermann
Bielefeld, 19 Jahre
Deutscher Jugendfotopreis 2022
Freie Themenwahl | Altersgruppe C (16-20 Jahre)
Auszeichnung 300 €
Interview
Wie bist du auf die Idee zu deiner Serie gekommen?
- Als ich „bodies“ bei Pinterest eingegeben habe, wurden mir ausschließlich Sportübungen und durchtrainierte Körper vorgeschlagen. Den Aspekt habe ich zu meiner Thematik gemacht. Die Idee mit den Sportgeräten in der Natur kam mir dann einfach so. Ich wollte zwei gegensätzliche Komponenten zusammenbringen, wie eben der menschliche Körper, der ein Wunder der Natur ist, und das gesellschaftliche Bild, bei dem es nur um Optik und gar nicht um die eigentliche Funktion und Gesundheit des Körpers geht.
Was war dir wichtig, was möchtest du mit deinen Bildern vermitteln?
- Mit meinen Bildern möchte ich auf die Problematik des gesellschaftlichen idealen Körperbildes und die Erwartungen an den menschlichen Körper aufmerksam machen. Es geht eben nicht darum, fit auszusehen, sondern das wirklich Wichtige ist doch eigentlich, dass man fit ist.
Was fasziniert dich an der Serie?
- Vor allem faszinieren mich die verschiedenen Ebenen und die Metaphorik. Ich mag, dass die Serie ein wichtiges Thema behandelt, aber trotzdem nicht bierernst, sondern auch ein bisschen humoristisch ist.
Wie ist die Serie entstanden?
- Ziemlich intuitiv: Ich hatte eine grobe Idee im Kopf, welche Posen etc. ich ausprobieren möchte, aber ganz viel hat sich beim Shooting ergeben und entwickelt. Bearbeitet habe ich tatsächlich wenig. Ein bisschen habe ich die Farben der Locations aneinander angepasst.
Welcher Teil des Shootings war die größte Herausforderung?
- Herausfordernd war vor allem das Licht: nicht mit Gegenlicht zu fotografieren und trotzdem keinen Schatten zu werfen. Ich finde es auch schwierig, wenn man sich eine Komposition ausgedacht hat und merkt, hm, das funktioniert so gar nicht. Geholfen hat, einfach neue Dinge auszuprobieren und auch dem Model Freiraum für eigene Ideen zu geben.
Wie bist du zur Fotografie gekommen?
- Meine erste Kamera habe ich mir mit ca. acht Jahren gekauft, das war so eine kleine Nikon. Von da an habe ich immer total viel fotografiert. Vorwiegend auf Reisen und Ausflügen. Irgendwann habe ich dann mit Freund*innen kleine Shootings gemacht und in eine bessere Kamera investiert.
Was fotografierst du am meisten?
- Am liebsten fotografiere ich meine Freund*innen und Momentaufnahmen mit meiner analogen Kamera. Aber auch das konzeptionelle Arbeiten, mir ein Thema zu überlegen und daraus eine Idee zu entwickeln, macht mir großen Spaß.
Wie hat sich die Corona-Zeit auf deine Art zu fotografieren ausgewirkt?
- Ich habe weniger Menschen fotografiert und bin öfter einfach spazieren gegangen und habe das fotografiert, was mir vor die Linse kam. Da ich während der Corona-Zeit mein Fotografie-Studium begonnen habe, hat sich meine Fotografie aber sowieso verändert, ich habe angefangen, konzeptionell zu fotografieren.
Hast du Vorbilder in der Fotografie?
- Ich lasse mich viel von anderen Künstler*innen – auch außerhalb der Fotografie – inspirieren, aber so wirkliche Vorbilder habe ich nicht. Ich mag die Arbeiten von John Baldessari sehr gerne. Und natürlich kriege ich ganz viel Inspiration auch durch meine Kommiliton*innen!
Informierst du dich über aktuelle Fotografie?
- Auf jeden Fall, im Studium sprechen wir super viel über die aktuelle und auch vergangene Fotografie.
Wo und wem zeigst du deine Bilder?
- Natürlich habe ich den obligatorischen Instagram-Account, zudem zeige ich meine Bilder in den Seminaren und manchmal auch meiner Familie und Freunden außerhalb des Studiums.
Woran arbeitest du gerade?
- Momentan arbeite ich an Serien für meine Kurse und daran, meinen persönlichen Stil zu finden.
Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
- Ich mag es, dass Momente festgehalten werden und das Gefühl aus der Situation in dem Bild weiterlebt. Fotografie ist auch Ausdruck für so wichtige Themen, kann Aufmerksamkeit generieren oder auch einfach nur schön sein. Das mag ich, dass jedes Foto auf seine ganz eigene Weise eine Geschichte erzählt.