Karo Kloss -
Karo Kloss -
Karo Kloss -
Karo Kloss -
Karo Kloss -
Karo Kloss -

Serie: The Street as a Stage

Karo Kloss

Berlin, 20 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2022
Freie Themenwahl | Altersgruppe C (16-20 Jahre)

Hauptpreis 500 € 

Instagram    Jurybegründung    Interview     

   2 7

 
X

Jurybegründung

„The Street as a Stage“, die Straße als Bühne, so nennt Karo Kloss ihre Bildserie. Ein einzelner, braungebrannter Mann sonnt sich, die leeren Stühle um ihn herum werden zur Inszenierung. – Ein Mädchen dreht im Karussell ihre Runden, wirkt dabei nicht wirklich glücklich. – Ein nasser Fleck an einer farbigen Wand. – In ganz alltäglichen Situationen findet Karo Kloss eine Alltagspoesie: Wie ein Gemälde wirken die sonst nicht wahrgenommenen, alltäglichen Szenen, denen sie in ihrer Arbeit eine Bühne gibt. Durch ihre besondere Licht- und Farbstimmung gelingt es Karo Kloss uns in die Ferne zu versetzen und uns die versteckte Magie dieser Orte anhand perfekt komponierter Bilder näher zu bringen. Das ist ganz großes Theater und unbedingt einer der Hauptpreise beim Deutschen Jugendfotopreis 2022!

X

Interview

Wie bist du auf die Idee zu deiner Serie gekommen?
- Ich bin beim Fotografieren viel auf den Straßen unterwegs und habe auch im Alltag immer meine Kamera dabei. Die Bilder der Serie sind Momente von Reisen, nicht inszeniert und ohne ein größeres Konzept, Bilder, die aus Neugier und Intuition entstanden sind und die Absurditäten des normalen Lebens zeigen sollen.

Was war dir wichtig, was möchtest du mit deinen Bildern vermitteln?
- Die Bilder sind ganz frei in ihrer Interpretation. Für mich ist Fotografie meine kleine Liebeserklärung ans Leben und mich freut, wenn ich den ein oder anderen damit bewegen kann und meine Faszination mit anderen teile.

Sind die Motive auf der öffentlichen Bühne leicht zu finden?
- In Berlin fällt es mir tatsächlich etwas schwerer, auf der Straße zu fotografieren, da viele Menschen sehr kamerascheu sind. Ansonsten kann man mit einem aufmerksamen Blick aber wirklich viele interessante Motive finden. Mir hilft es, mit der Kamera viel auf der Straße zu sein, mich mit Optimismus ins Chaos zu werfen und treiben zu lassen.

Warum hast du genau diese Bilder ausgesucht?
- Die Serie ist erst im Nachhinein entstanden. Alle Bilder sind spontane Momentaufnahmen, die zusammen eine Geschichte erzählen und kleine Momente von Menschlichkeit zeigen. Für mich hat jedes der Bilder ein ganz bestimmtes Gefühl, was vielleicht damit zusammenhängt, dass ich die Geschichten hinter den Bildern kenne und mich an den Nervenkitzel, den ich beim Auslösen gespürt habe, erinnere.

Wie ist die Serie entstanden?
- Die Fotos sind alle analog mit einer M6 fotografiert, die mir ein guter Freund, der damals selbst mit der Kamera in New York fotografiert hat, geschenkt hat. Bearbeitet habe ich sie in Lightroom.

Wie bist du zur Fotografie gekommen?
- Mein erster Kontakt mit Fotografie kam durch die Ausstellung „Why Color?“ von Joel Meyerowitz 2018 in Berlin. Nach dem Besuch war ich so fasziniert, dass ich mir eine Woche später meine erste Kamera gekauft habe. Weiter gewachsen ist mein Interesse dann durch die Liebe zu Menschen und Momenten und durch die Arbeiten so vieler anderer toller Fotograf*innen.

Was fotografierst du am meisten?
- Hauptsächlich interessiere ich mich für die Themen Mensch und Gesellschaft und finde zurzeit dokumentarische Arbeiten sehr spannend. Gerade versuche ich, einfach viel Verschiedenes auszuprobieren und zu gucken, was man überhaupt alles mit Fotografie machen kann.

Wie hat sich die Corona-Zeit auf deine Art zu fotografieren ausgewirkt?
- Corona hat angefangen, als ich mit meinem Abi fertig geworden bin. In der Zeit habe ich erst richtig angefangen, mehr zu fotografieren, also kenne ich es gar nicht wirklich anders.

Hast du Vorbilder in der Fotografie?
- Oh, da gibt es so viele. Die Philosophie und Vision der einzelnen Magnum-Fotograf*innen inspirieren mich sehr! Ganz aktuell der New Yorker Fotograf und Videokünstler Sam Youkilis, aber auch viele andere, vor allem kleinere, noch unbekannte Fotograf*innen.

Informierst du dich über aktuelle Fotografie?
- Ja, ein bisschen über Social Media. Vor ein paar Monaten habe ich die Internetseite der Non-Profit-Foundation „Aperture“ entdeckt, auf der Artikel zur Fotografie geteilt werden. Ansonsten sind Fotobücher einfach wegen des Gefühls, die Bilder in der Hand halten zu können, mein persönlicher Favorit.

Wo und wem zeigst du deine Bilder?
- Im Moment teile ich noch nicht viele von meinen Bildern, plane aber auf jeden Fall, irgendwann mal mehr zu zeigen.

Woran arbeitest du gerade?
- Gerade tatsächlich an meiner Bewerbung für ein Fotografie-Studium. Dafür arbeite ich an ein paar Serien und fotografiere nebenbei weiterhin auf der Straße.

Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
- Fotografie ist für mich was Superschönes. Sie begleitet mich ständig und hilft mir, die Welt um mich herum etwas besser zu verstehen. Ich find´s toll, die Fotografie für mich entdeckt zu haben. Eine kleine Leidenschaft, die mir so viel gibt und durch die ich schon viel für mich lernen konnte – wie zum Beispiel auf Impulse zu vertrauen und darüber, was mich berührt und motiviert.

 

 

Preisträgerfotos + 2022 + Alter: 16–20 Jahre