Sarah Grethe - Kummet
Kummet
Sarah Grethe - Geschwister
Geschwister
Sarah Grethe - Ruth
Ruth
Sarah Grethe - Streuobstwiese
Streuobstwiese
Sarah Grethe - Badezimmer
Badezimmer
Sarah Grethe - Welt
Welt

Serie: Manchmal ist der Himmel über uns offen.

Sarah Grethe

Hamburg, 23 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2022
Freie Themenwahl | Altersgruppe D (21-25 Jahre)

Auszeichnung 300 € 

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Interview

Wie bist du auf die Idee zu deiner Serie gekommen?
- Meine Mutter und ich haben ein sehr enges Verhältnis, zu ihrer Heimat fehlte mir aber häufig der Bezug, dadurch dass ich ganz anders großgeworden bin. Ich glaube, ich habe mich für das Thema entschieden, um mehr über sie und ihr Leben vor mir zu erfahren.

Was war dir wichtig?
- In den Bildern geht es um etwas, womit sich jede Person identifizieren kann: die Auseinandersetzung mit der eigenen Herkunft. Ich begleitete die Rückkehr meiner Mutter an den Ort ihres Aufwachsens, einen Bauernhof in Süddeutschland. In der Konfrontation von idealisierendem Blick und der Distanz von dem Ort heute werden Spannungsverhältnisse zwischen Vertraut- und Fremdheit, Konstanz und Wandel sichtbar. Sie verdeutlichen, wie Heimat und Herkunft sowohl tragen als auch einengen können.

Was bedeutet Heimat für dich?
- Momentan ist es der Ort und die Menschen, mit denen ich aufgewachsen bin. Ich würde Heimat aber als sehr reflexiven Begriff beschreiben.

Warum hast du genau diese Bilder ausgesucht?
- Da die Serie aus deutlich mehr Bildern besteht, musste ich sie reduzieren. Ich habe die für mich stärksten Motive ausgewählt, welche aber gleichzeitig auch zusammen eine in sich stimmige Erzählung bilden sollten.

Wie ist die Serie entstanden?
- Ich habe die Bilder bei natürlichem Licht im analogen Mittelformat mit einer Mamiya aufgenommen und anschließend die Negative digitalisiert.

Seit wann fotografierst du?
- So richtig erst mit Beginn meines Fotografie-Studiums vor ein paar Jahren.

Was fotografierst du am meisten?
- Ich habe mich häufig mit meiner Familie und Aufwachsen sowie dem Einfluss der Vergangenheit beschäftigt, der Großteil meiner Arbeiten ist dabei inszeniert.

Wie hat sich die Corona-Zeit auf deine Art zu fotografieren ausgewirkt?
- Um das Thema Corona habe ich beim Fotografieren gedanklich einen großen Bogen gemacht, es hatte wenig Einfluss darauf.

Hast du Vorbilder in der Fotografie?
- Von meinen Professorinnen konnte ich unglaublich viel lernen – es gibt es viele großartige Fotografinnen, besonders aktuelle; inszenierte Positionen begeistern mich sehr.

Informierst du dich über aktuelle Fotografie?
- Auf jeden Fall, ich schaue mir häufig bestimmte Plattformen an oder durchsuche soziale Medien.

Wo und wem zeigst du deine Bilder?
- Ich versuche, meine Arbeiten häufig bei Ausschreibungen einzureichen. Dieses Jahr stehen noch einige Ausstellungen an, unter anderem in Rotterdam auf einem Foto-Festival und im Sprengel Museum in Hannover.

Woran arbeitest du gerade?
- Ich bin noch auf der Suche nach einem genauen Subjekt, welches mich begeistert. Womöglich wird es aber wieder mehr oder weniger um meine Familie gehen.

Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
- Sie hilft mir, den Kosmos um mich herum besser zu verstehen.

 

 

Preisträgerfotos + 2022 + Alter: 21–25 Jahre