Milena Arenz - last train home
last train home

Milena Arenz

Euskirchen, 14 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2008
Freie Themenwahl | Altersgruppe B (11-15 Jahre)

3. Preis 200 € 

Jurybegründung    Interview     

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Jurybegründung

Eine junge Frau spiegelt sich in der Scheibe eines Zuges – draußen fliegt die Welt vorbei.
In Milena Arenz’ Bild hat man sofort das Gefühl, dass es nicht nur um diesen Augenblick geht. Wichtiger scheint zu sein, was vorher geschehen ist und was später passieren wird. „Last train home“, der letzte Zug nach Hause, hat sie ihr traumhaftes Bild genannt. Es beschreibt einen Moment der Sehnsucht, der Nachdenklichkeit. Am Horizont geht die Sonne unter, ein paar Hütten stehen auf den Wiesen, die Bäume sind noch winterlich kahl...
Das Bild beeindruckt durch seine malerische Farbigkeit und die passende partielle Unschärfe und Bewegungsunschärfe. Die Spiegelungen und die eigenwillige Komposition verstärken die melancholische Stimmung.

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Interview

- Wie bist du auf die Idee zu deinem Bild gekommen?
-- Das Bild war eigentlich nicht geplant. Ich war mit meiner Freundin in Köln shoppen und auf dem Rückweg saß sie am Fenster und schaute müde raus. Ich fand das Motiv einfach perfekt und hab sofort ein Foto gemacht. Ich mag das Foto, da es einfach keine gestellte Szene ist und so auch Gefühle zu erkennen sind.

- Wie ist das Bild entstanden?
-- Ich habe das Bild mit einer Cyber-Shot von Sony gemacht und es anschließend mit Photoshop bearbeitet. Eine bestimmt Technik bei der Bearbeitung habe ich nicht benutzt, sondern einfach so lange rumprobiert, bis mir das Bild gefallen hat und ich das Gefühl hatte, die Stimmung gut hervorgehoben zu haben.

- Wie bist du zur Fotografie gekommen?
-- Vor ca. zwei Jahren habe ich das erste Mal mit zwei Freundinnen angefangen ein paar Bilder zu machen. Uns hat das richtig Spaß gemacht und dann wurde nach und nach ein bisschen mehr daraus. Mein Vater fotografiert selbst gerne und hat mir gleich eine seiner Kameras zu Verfügung gestellt. Er gibt mir auch oft Tipps, worauf ich bei einer Aufnahme achten sollte oder wie mein Bearbeitungsprogramm zu bedienen ist.

- Wo oder wem zeigst du deine Bilder?
-- Meist zeige ich meine Bilder nur meinen Freunden und meiner Familie. Ich freue mich immer, mit ihnen darüber zu diskutieren, was sie mit diesen Bildern verbinden und was ihnen gefällt oder eher nicht.

- Gibst du deinen Bildern Titel?
-- Oft habe ich schon einen Titel im Kopf, aber noch gar kein Bild geschossen. Dann suche ich gezielt nach einem passenden Motiv. Manchmal fällt mir spontan ein Titel beim Betrachten eines meiner Bilder ein, dann überlege ich nochmal genau, ob er auch wirklich dazu passt, ansonsten gebe ich dem Bild keinen Titel. Das ist auch mal ganz sinnvoll, da der Betrachte dann angeregt ist selbst nachzudenken, was er mit dem Bild verbindet.

- Welche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
-- An der Fotografie mag ich, dass jeder in seinen Bildern zeigen kann, was er will. Man kann nur Ausschnitte aus dem realen Leben zeigen oder die Bilder ganz verfremden. Es sind nur wenige Grenzen gesetzt und man kann sich in Ruhe überlegen, was man ausdrücken oder was man lieber verdecken möchte.

 

 

Preisträgerfotos + 2008 + Alter: 11–15 Jahre