Anna Weigelt - Meine erste Liebe
Meine erste Liebe

Anna Weigelt

Leipzig, 15 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2012
Freie Themenwahl | Altersgruppe B (11-15 Jahre)

Preis 150 € 

Interview     

   2 7

 
X

Interview

Wie bist du auf die Idee zu deinem Bild gekommen und worum geht es dir dabei?
- Bei „Meine erste Liebe“ geht es hauptsächlich darum, den Beobachter über seine ersten wahren Glücksmomente nachdenken zu lassen. Man sieht nur die Mäntel des Jungen und des Mädchens, damit sich jeder in die Situation hineinversetzen und sich erinnern kann, wie schön es ist, die Hand eines Menschen zu halten, der einem viel bedeutet. Auf die Idee bin ich bei einem winterlichen Spaziergang mit meinem Freund gekommen. Ich wollte versuchen, das Gefühl, was ich empfand, einzufangen, mit anderen zu teilen.

Wie ist das Bild entstanden? Welche Technik(en) hast du benutzt?
- Das Bild wurde durch Selbstauslöser aufgenommen, wobei die Kamera auf einem Stativ stand. Beim Entstehen des Bildes sind die Köpfe durch Versehen etwas abgeschnitten worden, was mir sehr zu Gunsten kam, da ich bei der Bearbeitung gemerkt habe, dass es viel effektvoller ist, wenn die Gesichter gar nicht zu sehen sind. Beim Bearbeiten habe ich einen Warmfilter eingesetzt, da-mit die Wärme, die das Motiv ausstrahlt, noch stilistisch unterstrichen wird.

Warum hast du dich dafür entschieden, genau dieses Bild einzusenden? Was fasziniert dich an ihm?
- Dieses Bild hat für mich persönlichen Wert, weil mein erster Freund und ich darauf zu sehen sind. Mir gefällt, dass Junge und Mädchen sich auf ihre eigene Art und Weise stark voneinander unterscheiden, durch die verschiedenen charakteristischen Mäntel oder zum Beispiel den roten Nagellack. Das Motiv kann man universell einsetzen, jeder kann sich damit identifizieren und das ist das Schöne daran.

Seit wann fotografierst du? Und wie bist du zur Fotografie gekommen?
- So richtig viel habe ich mit der Fotografie erst seit der 7. Klasse, sprich, seit 3 Jahren, zu tun. Meine Schule hat für meinen damaligen Jahrgang ein zweijähriges Projekt zur digitalen Fotografie angeboten. Seitdem ist die Fotografie meine große Leidenschaft. Davor hatte ich auch schon gerne Fotos gemacht, aber eher Schnappschüsse mit Mamas Digitalkamera…

Hast du Vorbilder in der Fotografie?
- Die Fotoindustrie strotzt nur so von begabten Fotografen, deswegen möchte ich mich auf keinen Fotografen festlegen, da ich der Meinung bin, dass jeder seinen persönlichen Stil finden muss, seinen persönlichen Blickwinkel auf die Dinge, und dabei sind keine Vorbilder nötig.

Wo und wem zeigst du deine Bilder? Stellst du deine Fotos aus? Hast du eine Online-Galerie bzw. bist du in einer Foto-Community?
- Ich zeige meine Bilder meinen Freunden und meiner Familie, erstelle oft Slideshows und ver-schenke sie. Eine Online-Galerie habe ich nicht und bin auch in keiner Foto-Community angemeldet, aber ich lade meine Bilder oft bei Facebook hoch.

Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
- Für mich ist die Fotografie eine Kunstart und ein Mittel, um Emotionen auszudrücken, aber auch vor allem Emotionen von Fremden zu wecken. Wenn ein Foto nicht nur auf Bewunderung stößt, weil das Motiv gut aussieht, sondern auf Emotionen, dann ist das Ziel erreicht. Ein Foto schweißt die schönen Momente des Lebens ein und lässt sie nicht in Vergessenheit geraten. Manchmal wünscht man sich, die Zeit würde stehen bleiben, weil alles so schön ist, und genau dort knüpft die Fotografie an. Sie verbindet Ästhetik mit Gefühlen und Erinnerungen.

 

 

Preisträgerfotos + 2012 + Alter: 11–15 Jahre