Hannes Föst - Kinder haften für ihre Eltern!
Kinder haften für ihre Eltern!

Hannes Föst

Dresden, 15 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2008
Imaging und Experimente

Prämie 150 € 

Interview     

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Interview

- Wie bist du auf die Idee zu deinem Bild gekommen?
-- Die Idee für das Bild kam mir, als ich ein Straßenschild in Rom fotografierte, was einen Vater mit seiner Tochter (brav an der Hand) zeigte. Es war eine ganz spontane Idee, und ich dachte: "Da kannst du doch zuhause am Rechner was Schönes draus machen."

- Wie ist das Bild entstanden?
-- Das original Straßenschild fotografierte ich mit meiner digitalen Spiegelreflexkamera (Pentax *ist DL 2); für die spätere Bearbeitung benutzte ich das Bildbearbeitungsprogramm PhotoImpact 11. Mit dem Ausschneidewerkzeug (Lasso) tauschte ich die beiden Personen, vergrößerte das Mädchen, verkleinerte den Vater. Dann stempelte ich störende Flecken weg, setzte die Helligkeit und den Kontrast ein wenig höher und fertig war das endgültige Bild.

- Wie bist du zur Fotografie gekommen?
-- Vor ca. vier Jahren wurde ich auf die Foto-AG unserer Schule aufmerksam und trat auch sofort bei. Ich lernte Grundwissen wie das Bedienen von Spiegelreflexkameras, den goldenen Schnitt usw. Mit der Zeit (und nach vielen Exkursionen mit der Fotogruppe) fing ich an, die Fotografie intensiver zu betreiben, schließlich kaufte ich mir vor ca. zwei Jahren meine digitale Spiegelreflexkamera und seitdem fotografierte ich in jedem Urlaub und auf jeder Exkursion - noch immer mit Begeisterung.

- Wo oder wem zeigst du deine Bilder?
-- Natürlich zeige ich meine Bilder meiner Familie und Freunden. Unsere AG stellt Bilder der Mitglieder auch in unserer Schule oder Arztpraxen aus, von Zeit zu Zeit sind auch einige Fotos von mir dabei.

- Gibst du deinen Bildern Titel?
-- Titel gebe ich für gewöhnlich meinen Bildern nur, wenn ich sie zu Wettbewerben einsende. Meistens muss ich mir darüber sehr den Kopf zerbrechen, denn spontan fallen mir Titel eher nicht sehr oft ein. Für mich bedeuten die Bilder auch ohne Titel etwas, manchmal erinnern die Fotos mich auch an ein bestimmtes Ereignis oder eine Textzeile eines Liedes. Dann speichere ich den Titel für mich in meinem Kopf ab. Der Titel meines prämierten Bildes fiel mir ein, als ich wieder einmal überlegte, was denn dazu passen könnte. Ich suchte etwas mit Eltern und Kinder, vielleicht an die Hand nehmen oder aufpassen? Schließlich kam mir dieser eine Satz in den Sinn "Eltern haften für ihre Kinder!" Und da ich die Rollen vertauscht hatte, hieß es also "Kinder haften für ihre Eltern!"

- Welche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
-- Mit der Fotografie kann ich Dinge, Momente, besondere Perspektiven für mich selber aufnehmen und mich auch ausprobieren. Was passiert, wenn ich hier die Belichtungszeit ändere; die Kamera vielleicht anders halte, schräg; wie kann ich am Computer die Farben so ändern, dass es fantasievoll wirkt? Fotografie bedeutet für mich, kreativ zu sein, meine Blickwinkel und Momente festzuhalten, die für mich persönlich wichtig sind oder die ich einfach nur schön finde. Oft bekomme ich dann auch zu hören: "Das verstehe ich jetzt nicht... was soll das Bild denn ausdrücken? Ich sehe keinen Sinn..." oder "Mir gefällt das ehrlich gesagt nicht so sehr..." Und das finde ich auch gut so. Für jeden sollte Fotografie immer etwas Persönliches sein, etwas, worüber man sich selber freuen kann ohne es allen anderen recht machen zu müssen. Dabei sind keine Grenzen gesetzt und man kann viel herumprobieren und experimentieren. Und es macht wirklich Spaß, wenn man über die Ergebnisse am Ende schmunzeln kann und stolz auf sich selber ist.

 

 

Preisträgerfotos + 2008 + Experimente