Janina Herrmann -
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Serie: Ein Arm voll Heimat

Janina Herrmann

Hildesheim, 22 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2014
Freie Themenwahl | Altersgruppe D (21-25 Jahre)

3. Preis 300 € 

Jurybegründung    Interview     

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Jurybegründung

Welch unliebsames Szenario, mit dem uns Janina Herrmann konfrontiert! Für ihr Projekt „Ein Arm voll Heimat“ befragte sie ihre Mitmenschen, was sie im Falle einer Katastrophe unbedingt retten wollen. Als Antwort entstanden wunderbare Porträts von Menschen, die ihr wichtigstes Hab und Gut mit beiden Armen zu halten versuchen. Ein Mann mit Geldbeutel, Autoschlüssel und Smartphone – ganz der Pragmatiker. Oder ein Junge, der seinen Modellflieger retten will. Und eine Frau mit Föhn und Kosmetiktasche: wer weiß, wofür das bei einer Katastrophe gut sein kann.
Was erzählen diese Gegenstände über die Persönlichkeit eines Menschen? Warum sind gerade sie den Porträtierten so wichtig? Die Serie von Janina Herrmann macht neugierig und überzeugt durch ein stimmiges Konzept mit gut umgesetzten Bildern - und gibt die Ausgangsfrage an den Betrachter weiter.

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Interview

Wie bist du auf die Idee zu deiner Serie gekommen und worum geht es dir dabei?
- Die Serie ist innerhalb eines Kurses an meiner Hochschule entstanden. Das Thema „Heimat“ war von meinem Dozenten vorgegeben. Viele meiner Kommilitonen haben Architektur fotografiert, doch für mich sind die Gegenstände, die mich umgeben und mit denen ich aufgrund von Erinnerungen emotional verbunden bin, vielmehr Heimat als ein Gebäude. Kurz davor hatte ich mich auch viel mit der Flutkatastrophe in Bayern beschäftigt, was mich sehr zum Nachdenken gebracht hat: Welches Stückchen Heimat würde ich in so einem Fall retten? Und schon hatte ich eine Idee für mein Fotoprojekt.

Wie ist die Serie entstanden? Welche Technik(en) hast du benutzt?
- Aufgenommen habe ich die Fotos mit meiner Sony ?450. Ich bin ganz spartanisch ausgerüstet mit Baustrahlern und einem alten Vorhang zu den Freiwilligen nach Hause gefahren und habe sie dort porträtiert. Die RAW-Dateien musste ich mit Photoshop noch ziemlich zurechtbiegen, weil ja das Licht nie ganz dasselbe war an den unterschiedlichen Aufnahmeorten.

Warum hast du genau diese Serie ausgesucht? Was fasziniert dich an ihr?
- In keine andere Serie habe ich bisher so viel Zeit investiert. Außerdem gefallen mir die Bilder einfach, weil sie auf ihre eigene Weise so wahnsinnig persönlich sind und schon viele zum Nachdenken angeregt haben.

… und was würdest DU im Falle einer Katastrophe retten wollen? Wie hätte dein Porträt ausgesehen?
- Auf meinem eigenen Porträt hätte ich auf jeden Fall sehr vollgepackt ausgesehen. Ich bin jemand, der sehr an den Dingen hängt. Fotoalben, Erinnerungen, Skizzenbücher, Kameras... Das müsste natürlich alles unbedingt mit!

Seit wann fotografierst du? Wie bist du zur Fotografie gekommen? Weißt du noch, was dein erstes Foto war?
- Das kann ich leider nicht genau sagen. Irgendwie war Fotografie einfach schon immer ein Thema in meinem Leben. Mein erstes Foto entstand wohl so etwa mit drei Jahren, als ich immer mit einer Polaroidkamera meine Kuscheltiere porträtiert habe, bis meine Mutter jedes Mal total sauer war, weil das ja schon recht viel Geld gekostet hat.

Was fotografierst du am meisten? Welche Motive, bei welchen Gelegenheiten?
- Meistens halte ich skurrile Situationen auf der Straße fest, fotografiere bei Konzerten oder Veranstaltungen oder gehe einfach in den Wald und versuche, die perfekte Lichtsituation einzufangen. Eine Kamera habe ich eigentlich immer dabei, sobald ich das Haus verlasse. Am liebsten mache ich jedoch Porträts von Menschen aus meinem Umfeld.

Hast du Vorbilder in der Fotografie?
- Ich bin ein großer Fan von Tim Walker und seiner kitschigen Märchenwelt. Außerdem begeistern mich Martin Parr, Jeff Wall und August Sander sehr.

Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
- Für mich ist es einfach wichtig, Dinge visuell festzuhalten. Die Fotografie bietet sich dafür natürlich an. Ob ein Foto dann als „gut“ oder „schlecht“ bewertet wird, ist für mich eigentlich ziemlich nebensächlich.

Wo und wem zeigst du deine Bilder? Stellst du deine Fotos aus?
- Bisher habe ich meine Fotos nur Kommilitonen oder der Familie und Freunden gezeigt. Ausgestellt habe ich im größeren Rahmen noch nie.

Bist du in einer Foto-Community / Social Media Plattform?
- Ich lade meine Arbeiten auf einer Facebookseite www.facebook.com/NinjaVHerrmann und einer Seite bei Tumblr www.ninjavherr.tumblr.com regelmäßig hoch.





 

 

Preisträgerfotos + 2014 + Alter: 21–25 Jahre