Marina Jerkovic -
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Serie: Alice im Hungerland

Marina Jerkovic

Berlin, 21 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2008
Freie Themenwahl | Altersgruppe D (21-25 Jahre)

Prämie 150 € 

Interview    über meine Fotos ...     

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über meine Fotos ...

In meiner Arbeit habe ich mich mit Menschen beschäftigt, die mit einer Essstörung leben. Mein Hauptaugenmerk habe ich dabei auf Menschen mit Magersucht und Bulimie gerichtet. Mir ist bewusst, dass man dies nicht generell am äußeren Erscheinungsbild erkennen kann, doch wer weiß schon, wo der Körper beginnt und der Geist endet? Ich konzentrierte mich zwar auf Körperformen, doch noch mehr dabei auf die Empfindungen, die diese Körperformen erzählen sollten. Dabei spielen Gefühle wie Angst und Traurigkeit genauso eine große Rolle wie Wut und Unsicherheit.
Die entstandenen Aufnahmen zeigen Verwacklungen, Unschärfen und Abstraktionen der Körperform, die die Unsicherheiten, das schwer zugängliche Ich bzw. die falsche Wahrnehmung des eigenen Spiegelbildes jener Personen zeigen sollen.
Gesichter sind absichtlich nicht zu sehen, da ich somit erstens die Distanz zwischen dem Betrachter und der fotografierten Person wahren kann, der Betrachter aber gleichzeitig den Gedanken bekommen kann, dass es sich bei der fotografierten Person um seine eigene Nachbarin, Freundin, etc. ... handeln könnte.
Mit meiner Serie wollte ich die verletzliche Seite dieser Personen zeigen. Menschen, die glauben, sie haben die Stärke und die Kontrolle über ihren eigenen Körper, aber Angst davor haben, zu sagen: "Ich habe Hunger."

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Interview

- Wie bist du auf die Idee zu deiner Serie gekommen?
-- Ich befasse mich schon seit mehreren Jahren mit psychosomatischen Themen. Die Fotografie hilft mir mit diesen Themen umzugehen, sie zu ergründen und zu verstehen. Genauso habe ich durch dieses Medium die Hoffnung, diese Themen an die Außenwelt zu tragen, damit sich andere Menschen auch mehr damit auseinandersetzen.

- Wie sind die Bilder entstanden?
-- Entstanden sind die Bilder mit meiner Polaroid Landcamera 350 und dem s/w Polaroid Negativfilm 665.

- Seit wann fotografierst du?
-- Ich habe mir schon immer die Kamera von meinem Vater geklaut. Mit zwölf Jahren habe ich mir mit meinem Erspartem die erste Spiegelreflex gekauft.

- Wo oder wem zeigst du deine Bilder?
-- Ich bin eine Grüblerin und zeige meine Bilder erst sehr spät. Dann bin ich aber umso gespannter auf die ersten Reaktionen von meinen Freunden und ihrer Meinung.

- Welche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
-- Gefühl. Einfangen, verarbeiten, weitergeben.

 

 

Preisträgerfotos + 2008 + Alter: 21–25 Jahre