Max Füllbier -
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Serie: Pilgrimage

Max Füllbier

Essen, 23 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2016
Freie Themenwahl | Altersgruppe D (21-25 Jahre)

Prämie 200 € 

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Interview

Wie bist du auf die Idee zu deiner Serie gekommen?
- Ich hegte schon lange den Plan, eine große Distanz zu Fuß zu bewältigen. Als die Sommersemesterferien in greifbare Nähe rückten, entschloss ich mich relativ spontan und ohne großartige Vorbereitungen, Spanien zu Fuß zu durchqueren. Da ich mich schon länger mit der Porträtfotografie auseinandersetzte, waren Spanien und der Jakobsweg die ideale Reisestrecke. Ich konnte für mich sein, hatte aber auch eine Menge Pilger und Wanderer an meiner Seite, mit denen ich in Kontakt treten konnte. Auf der anderthalbmonatigen Wanderschaft entstanden knapp 200 Porträts, die ich im Anschluss zu einer Arbeit gemacht habe.

Was war dir wichtig, worum ging es dir dabei?
- Wichtig war mir ein fotografischer Querschnitt durch die Pilger- und Wanderschaft in der heutigen Zeit. Ich wollte keine Fotoreportage über den Jakobsweg machen - gerade auf dieser Strecke gibt es bereits einen unendlichen Fundus an Reportagen und Reiseberichten. Mein Schwerpunkt war das Porträt. Die Menschen auf Wanderschaft sind es, die mich in ihren Bann gezogen haben: Gesichter und Geschichten aus aller Welt. Ich wollte aufzeigen, dass selbst heute in einer derart beschleunigten Welt sich immer mehr Menschen auf den langen Weg zu Fuß durch ein ganzes Land begeben. Ich möchte dem Betrachter Lust machen, sich auch auf Wanderschaft zu begeben.

Würdest du wieder auf Pilgerschaft gehen?
- Definitiv! Im Sommer 2016 werde ich das Land erneut bereisen, um weiter an der Serie „Pilgrimage“ zu arbeiten.

Der Weg ist das Ziel… oder doch das Fotoprojekt?
- In jedem Fall ist der Weg das Ziel, aber tatsächlich bin ich Fotograf. Die Aufgabe bestand darin zu reisen und zu fotografieren, ohne das eine oder das andere mehr zu gewichten. Die Fotografie darf auf einer Reise nicht zur Last werden. Sie muss ein Teil der Reise werden.

Wie ist die Serie entstanden? Welche Technik(en) hast du benutzt?
- In meinem Gepäck hatte ich zwei Rolleiflex-Kameras und einen Schuhkarton mit knapp 150 Roll-filmen. Die Serie ist komplett analog in Farbe und Schwarzweiß entstanden. Die Negative habe ich nach der Reise entwickelt und eingescannt.
Bei den Aufnahmen waren mir mehrere Dinge wichtig:
- Ich wollte einen direkten Blick in die Kamera.
- Einen neutralen Gesichtsausdruck der Porträtierten, um zwischen den Bildern eine Vergleichbarkeit herzustellen.
- Die Pose habe ich jedem Porträtierten selbst überlassen. Ich habe mich beim Fotografieren auf natürliches Licht und das quadratische Format beschränkt.

Seit wann fotografierst du? Wie bist du zur Fotografie gekommen?
- Schon seit meiner Kindheit halte ich die Kamera in der Hand. Wie ich zur Fotografie gekommen bin, weiß ich allerdings nicht recht. Auf einmal war sie eben da und wird auch bleiben.

Was fotografierst du am meisten? Welche Motive, bei welchen Gelegenheiten?
- Ich habe mich der Porträtfotografie verschrieben, jedoch habe ich auch Gefallen an urbanen Szenerien und Landschaften. Ich möchte mich jedoch diesbezüglich nicht einschränken.

Hast du Vorbilder in der Fotografie?
- Ja und nein. Es ist wichtig, sich andere Positionen in der Fotografie anzusehen. Jedoch halte ich nicht viel davon, sich zu viel von ihnen abzusehen. Es gilt immer, den eigenen Blick zu schulen und zu erweitern. Dabei darf die eigene Handschrift nicht abhandenkommen. Müsste ich ein Bei-spiel nennen, würde ich August Sander wählen. Anhand seiner Porträts habe ich viel für mich und meine Fotografie lernen können.

Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
- Die Fotografie ist ein Alltag. Ein fotografischer Alltag. Ich habe mich ihr verschrieben und muss nun mit ihr leben. Die Kamera ist eine stetige Begleiterin. Es wäre eine bewusste Entscheidung, sie nicht mitzunehmen. Nach vielen Jahren ist sie wie ein dritter Arm und nicht mehr wegzudenken.

Wo und wem zeigst du deine Bilder? Stellst du deine Fotos aus?
- Ich zeige und bespreche meine Arbeiten in der Universität, auf Ausstellungen und im Internet.

Wo findet man deine Bilder im Internet?
- Ich führe seit einiger Zeit einen Blog: www.maxfuellbier.de

Wie wurdest du auf den Deutschen Jugendfotopreis aufmerksam?
- Ich war Preisträger beim DJF 2012.

 

 

Preisträgerfotos + 2016 + Alter: 21–25 Jahre