Alicia Kassebohm - Schweben
Schweben

Alicia Kassebohm

Berlin, 19 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2012
Freie Themenwahl | Altersgruppe C (16-20 Jahre)

3. Preis 200 € 

Jurybegründung    Interview     

   2 7

 
X

Jurybegründung

Alicia Kassebohm bricht mit der klassischen rechteckig gerahmten Fotografie. Das ist nicht nur eine interessante Komposition, die uns die Fotografin zeigt, sondern auch ein ungewöhnliches Format: Wenn der Kopf rund ist, damit das Denken die Richtung wechseln kann, dann ist Alicias Bild rund, damit die Blicke sich immer weiter bewegen, damit sie im Strudel der Schwimmer mitgedreht werden. „Schweben“ hat sie ihr Bild genannt. Zurecht: Ebenso wie sich die Figuren im Raum bewegen, kreisen die Gedanken des Betrachters: Wo bin ich? Was geschieht hier? Das Schwarzweiß-Bild der Fotografin Alicia Kassebohm ist mystisch und anmutig zugleich. Es ist dabei nicht nur dekorativ, sondern es fordert die Vorstellungskraft des Betrachters heraus.

X

Interview

Wie bist du auf die Idee zu deinem Bild gekommen und worum geht es dir dabei?
- Zusammen mit meiner besten Freundin Anna bin ich zu der Ausstellung "Cloud Cities" von Tomás Saraceno im Hamburger Bahnhof in Berlin gegangen. Seine Installationen haben eine utopische Atmosphäre geschaffen, die einfach festgehalten werden musste. Da man in den Ballonmodulen wirklich in einer anderen Sphäre zu schweben schien, ergab unser Gesamtgefühl dann den Titel "Schweben". Schweben bedeutet, sich von Träumen leiten zu lassen und dementsprechend zu leben.

Wie ist das Bild entstanden? Welche Technik(en) hast du benutzt?
. Das Foto wurde per Selbstauslöser mit der Canon EOS 400D aufgenommen. Anschließend habe ich es mit Photoshop bearbeitet, um den verträumten Eindruck mit Farben und ein paar Glitzerpünktchen zu betonen. Außerdem hat das Bild eine runde Form bekommen, die für mich etwas Interessanteres und mehr Sphärisches hat als das übliche Format.

Warum hast du dich dafür entschieden, genau dieses Bild einzusenden? Was fasziniert dich an ihm?
- Ich mag das Futuristische und Alte zugleich; das Verträumte und die Leichtigkeit. Das Bild verbindet für mich viele Sachen: Es entstand im Sommer nach meinem Abitur, in dem ich sehr meine freie Zeit genossen habe. Das Bild zeigt meine Freundin Anna und mich an einem besonders schönen Tag und könnte für mich keine schönere Erinnerung sein.

Seit wann fotografierst du? Und wie bist du zur Fotografie gekommen?
- Mit 14 habe ich mir meine erste Spiegelreflexkamera (die Canon 400D) gekauft. Außerdem habe ich schon immer gerne kleine Fotosessions mit Freundinnen gemacht. Im Grunde genommen macht mir das auch immer noch am meisten Spaß. Ich liebe es, vor allem Menschen zu fotografieren.

Hast du Vorbilder in der Fotografie?
- Die Liste ist lang. Ganz oben steht wohl (der sicher nicht selten genannte) Tim Walker. Seine traumhaften Bilder begeistern mich immer wieder. Außerdem verfolge ich Hedi Slimane's "Diary" und gehe gerne in aktuelle Ausstellungen von Fotografen in Berlin.

Wo und wem zeigst du deine Bilder? Stellst du deine Fotos aus? Hast du eine Online-Galerie bzw. bist du in einer Foto-Community?
- Meine Familie und Freunde sind immer eine gute Anlaufstelle und ehrliche Kritiker. Ich habe einen Flickr-Account, auf dem eine kleine Auswahl meiner Bilder zu sehen ist. Bisher hatte ich leider noch nicht das Glück, meine Bilder außerhalb der mir bekannten Freundes- und Familienwände auszustellen. Umso glücklicher macht mich die photokina-Ausstellung.

Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
- Fotografie bedeutet für mich, Momente und Emotionen festzuhalten. Ich mag vor allem das Natürliche an Fotos, gleichzeitig aber auch fantasievoll erfundene bzw. inszenierte Fotowelten.
In erster Linie bedeutet fotografieren für mich aber einfach nur Spaß. Gleichzeitig gibt es nämlich Momente für mich, die ich allein in meinem Kopf festhalten möchte und wo eine Kamera eher stören würde.

 

 

Preisträgerfotos + 2012 + Alter: 16–20 Jahre