Starfighter -  A. Dlugos / M. Kaufmann -
Starfighter -  A. Dlugos / M. Kaufmann -

Starfighter - A. Dlugos / M. Kaufmann

Dortmund, 25 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2010
Freie Themenwahl | Altersgruppe D (21-25 Jahre)

Prämie 150 € 

Interview     

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Interview

-Wie seid ihr auf die Idee zu eurer Serie gekommen und um was geht es euch dabei?
--Die Fotos sind in Nepal entstanden, während eines Auslanddienstes in einem Waisenheim für Opfer des Guerillakriegs.
Es ging darum, Fotografien zu schaffen, die zweifelsfreie Schlüsse nicht zulassen. Asiatische Kinder in Häuserecken und auf der Straße in Schwarz-Weiß und grobem Reportage-Korn wecken in unserem Bildverständnis schnell die Vermutung, es ginge um Kinderhandel o.ä. Diese Idee wird verworfen, wenn man beachtet, dass die Kinder lachen und Schattenspielen nachgehen. Denn in Wirklichkeit war es nur ein tagtäglicher Stromausfall, der die Kinder nicht am Spielen hinderte. Die Bilder spielen mit Erwartungen, die möglicherweise nicht den Tatsachen entsprechen.

-Wie kam der Titel eurer Bilder zustande?
--Der Titel „scharz-weiß“ bezieht sich vordergründig nur auf die Machart der Fotos. Gleichzeitig ist der Titel frei von Interpretationshilfen. Der metaphorische Inhalt des Ganzen ist eben nicht Schwarz-Weiß. Es ist nichts klar.

-Wie sind die Bilder entstanden? Welche Technik habt ihr benutzt?
--Die Bilder sind mit einer Kleinbildkamera entstanden. Grundlage waren Kodak Tri-X Filme, die auf 6400 ASA gepusht wurden, um das Korn und die Empfindlichkeit drastisch zu steigern und den Reportagecharakter und die Dramatik zu erhöhen. Eine montierte Taschenlampe auf der Kamera schien den „Razzia“- Effekt zu steigern und die lange Belichtungszeit von ca. 1-2 Sekunden die Situation zu verschleiern.

-Warum habt ihr euch dafür entschieden, genau diese Bilder einzusenden?
--Nach unserem Empfinden brechen diese Bilder mit vielen konventionellen Vorstellungen eines guten Fotos. Sie sind weder scharf, noch sind sie richtig belichtet. Sogar die Ausschnitte wirken zum Teil zufällig und willkürlich. So wirken sie sehr authentisch.

-Seit wann fotografiert ihr? Und wie seid ihr zur Fotografie gekommen?
--Wir fotografieren beide seit ungefähr 10 Jahren. Interessanterweise haben wir uns erstmalig beim Deutschen Jugendfotopreis 2002 getroffen. Wir waren beide als Einzelpreisträger nominiert und beim Preisträgerforum auf einem Zimmer untergebracht. Über die Jahre entwickelte sich eine gute Freundschaft und produktive fotografische Zusammenarbeit. So kam es, dass wir 2004, diesmal als Gruppe, erneut beim Jugendfotopreis erfolgreich waren.
Inzwischen ist Manuel Kaufmann Foto-Freelancer nebst Kommunikationsstudium und Ansgar Dlugos Fotodesignstudent an der FH Dortmund.

-Wo und wem zeigt ihr eure Bilder? Habt ihr eine Online-Galerie?
--Diese Bilder sind auf der Webseite www.ansgardlugos.de zu sehen. Weitere Projekte sind auch unter www.manuelkaufmann.de zu finden.

-Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für euch?
--Die Fotografie ist ein Mittel, unserer subjektiven Sicht auf die Dinge Form zu geben. Vielleicht schafft man neue Sichtweisen, vielleicht ist es aber auch nur das mentale Spiel, auf das man sich einlässt – ein Kitzeln der grauen Zellen und der Emotionen. Das wär doch schon was.

 

 

Preisträgerfotos + 2010 + Alter: 21–25 Jahre