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Ana Cayuela Muñoz - Haus Friseur
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Serie: Unser Deutschland - Meins Deins Seins

Ana Cayuela Muñoz

Weimar, 23 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2015
Jahresthema: Alles Gute!

Prämie 300 € 

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Jurybegründung

Wie lautet eigentlich der Plural von Deutschland? Deutschlands? Deutschländer? – Egal. Hauptsache, es gibt mehr als eins. Nämlich meins, deins und seins. „Unser Deutschland“ überschreibt Ana Cayuela Muñoz ihre Postkartenserie. In gedeckten Farben zeigt sie, wie bunt dieses Land ist. Dabei lebt ihre Serie von gänzlich ungewöhnlichen Deutschlandbildern: Ungestellte Alltagsszenen wie aus dem ausgelassenen Studentenleben, Begegnungen mit sogenannten Randgruppen wie mit Flüchtlingskindern – das ist ein Deutschland, das nicht jedem präsent ist. Durch den Verzicht auf jegliches Plakative erzielt Ana Cayuela Muñoz eine ganz eigensinnige Wirkung. Eine durch und durch überzeugende Arbeit, die nicht zuletzt durch eine gelungene Bild-Text-Kombination für sich einnimmt.

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Interview

Das Jahresthema lautete „Alles Gute!“. Hattest du spontan Motiv-Ideen für deine Glück-wunschkarten oder sogar bereits Fotos, die zum Thema passten?
- “Spontan” kommt bei mir bei Ausschreibungen selten vor. Ich lasse militant das Rationale und Irrationale sehr getrennt in Bezug auf den Schaffensprozess. Das Entwickeln der Form der Fotoserien, das jeweilige Konzept zu reflektieren, die Präsentation selbst kommen meistens erst, nachdem die Bilder schon belichtet sind. Mich hat die Kombination des Possessivpronomens ‘mein’ mit dem Namen des Landes (Deutschland) angeregt. “Alles Gute!” an sich ist nicht eine Aussage, mit der ich mich identifiziere, komischerweise erscheint mir das ein bisschen diktatorisch, keine Ahnung warum.

Wie ist deine Serie entstanden? Welche Technik(en) hast du benutzt?
- Ich fotografiere sehr gerne im Mittelformat analog, von dieser Serie sind aber alle Aufnahmen mit einer kleinen Snapshoot-Kamera (die ich immer dabei habe) gemacht worden, die Hälfte der Bilder ist auf Dia fixiert.
Warum hast du genau diese Serie ausgesucht?

Was fasziniert dich an ihr?
- Ich erkläre ungern, was mich an Bildern fasziniert, das klingt immer übelst kitschig; aber das Besondere ist im Grunde genommen die Beziehung zu den Menschen, mit denen ich fotografiere.

In deiner Arbeit zeigst du sehr vielfältige Charaktere: War dir schnell klar, welche Menschen und Szenen du in deine(r) Serie aufnehmen möchtest?
- Als wir die Fotos gemacht haben, hatten wir kein konkretes Ziel vor Augen. Die "Szenen" sind unser echtes Leben, keine inszenierten quasi. Unsere Bilder, weil ich es nicht als gerecht empfinde, sie als nur meine zu bezeichnen, sind die Ergebnisse unseres Lebensprozesses in Deutschland, denke ich.

Seit wann fotografierst du? Weißt du noch, was dein erstes Foto war?
- Puff, ich fotografiere schon immer (typische Antwort). Ich hatte als kleines Kind eine Plastikkamera; blau, gelb und rot. Wahrscheinlich war mein erstes Foto eines von meinem Hund, Gullit. Ich hab mich erst spät mit Menschen gut verstanden.

Was fotografierst du am meisten? Welche Motive, bei welchen Gelegenheiten?
- Die Menschen, die ich liebe und kenne.

Hast du Vorbilder in der Fotografie?
- Oh ja, ich bin z. B. sehr beeindruckt von Rineke Dijkstra, Antoine D’Agata oder Nan Goldin. Die Bücher von Wendy Steiner haben mir viel beigebracht, aber vor allem muss ich mich immer noch bei Nina Röder und Naomi Teresa Salmon bedanken, die haben echt viel bei mir bewirkt.

Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
- Fotografie ist für mich Leben und Tod, Black and White, Creme et Contrast... Ehrlich gesagt, sie ist auch des Öfteren meine Ausrede, um freier zu sein, älter zu werden und rebellisch zu bleiben.

Wo und wem zeigst du deine Bilder? Stellst du deine Fotos aus?
- Am liebsten in meinem Zimmer oder in der Dunkelkammer; jedem, der Interesse und genügend Empathie aufbringt. Aber klar, ab und zu, stelle ich/wir aus; trotzdem kann ich Eröffnungen und den ganzen Zirkus darum herum manchmal schwer ertragen.

Wo findet man deine Bilder im Internet?
- Ich wollte das bisher nie machen, aber gerade baue ich doch eine Website: www.anacayuela.com, das scheint eigentlich ganz praktisch zu sein und ich freue mich auf Menschen, die mich kontaktieren, weil ich Lust auf eine Zusammenarbeit in einer bidirektionalen Art habe.

 

 

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