Fotogruppe Die Bilderkammer Max-Brauer-Schule - Am Meer
Am Meer
Fotogruppe Die Bilderkammer Max-Brauer-Schule - am Meer
am Meer
Fotogruppe Die Bilderkammer Max-Brauer-Schule - Frau mit Fisch
Frau mit Fisch
Fotogruppe Die Bilderkammer Max-Brauer-Schule - Fisch aus Wasser
Fisch aus Wasser
Fotogruppe Die Bilderkammer Max-Brauer-Schule - Ich Schatten
Ich Schatten
Fotogruppe Die Bilderkammer Max-Brauer-Schule - Zeitrausch
Zeitrausch

Fotogruppe Die Bilderkammer Max-Brauer-Schule

Hamburg, Ø 15 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2014
Freie Themenwahl | Altersgruppe B (11-15 Jahre)

Prämie 200 € 

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Interview

Interview Teilnehmer (Anouk Kain, Ilias Can Ay, Meisara-Salem Azzab, Lenard Venus)

Wie seid ihr auf die Idee zu eurer Serie gekommen und worum geht es euch dabei?
- Meisara: Ich habe mich für die Lochkameratechnik entschieden. Ich wollte weg von der typischen Digitalkamera und mit neuer Technik experimentieren. Ich wollte etwas darstellen, was man real nicht erfassen kann, ich wollte gewohnte Dinge verfremden und damit unsere Sehgewohnheiten hinterfragen.

Lenard: Ich habe auch mit einer selbstgebauten Lochkamera gearbeitet. Ich wollte Bewegungen einfangen, was mit einer einfachen Handykamera nicht möglich ist.

Ilias: Ich stand dem Projekt skeptisch gegenüber, denn ich zeichne und male gerne und möchte meine Bilder selbst bestimmen. So vertiefte ich mich in die Cliché-verre-Technik und wollte zeigen, dass man nur mit Hilfe von Licht und unterschiedlichen Flüssigkeiten Bilder malen kann. Meine gesamte Serie habe ich auch „Lichtbilder“ genannt.

Wie sind die Bilder entstanden? Welche Technik(en) habt ihr benutzt?
- Meisara: Meine Ergebnisse haben mich überrascht. Ich habe durch sie neue Impulse bekom-men und dadurch wieder neue Dinge ausprobiert. Ich habe z.B. die durch die Lochkamera entstandenen Negativbelichtungen in Positivbelichtungen umgekehrt.

Anouk: Ich habe bereits existierende Farbnegative als Grundlage genommen. Dann habe ich dasselbe Negativ in verschiedenen Arten aufs Fotopapier belichtet. Durch z.B. das Abwedeln konnte ich gezielt Motive aus dem Bild entfernen. So wirkt dasselbe Bild auf einmal ganz anders.

Ilias: Ich zeichne gerne und habe versucht, mit unterschiedlichem Material (z.B. Creme, Sand, Scherben, Wasser) Figuren auf eine Overheadfolie zu malen, um diese dann mit Hilfe des Vergrößerungsgeräts auf Fotopapier zu bringen. Der Delfin z.B. besteht nur aus Wassertropfen. Die Frau mit Fisch ist mit Sand gestreut.

Warum habt ihr genau diese Bilder für den Wettbewerb ausgesucht?
- Wir haben jeweils zwei Bilder aus einer Serie zusammen eingeschickt, weil diese Bilder besser in Serie wirken und so besser zu erkennen ist, was unsere einzelnen Serien ausmachen.

Wo und wem zeigt ihr die Ergebnisse eurer Gruppenarbeiten? Stellt ihr eure Fotos aus? Zeigt ihr sie im Internet?
- Wir haben eine schulinterne Ausstellung veranstaltet, zu der einige Klassen gekommen sind. Außerdem werden unsere Ergebnisse auf der Schulhomepage gezeigt (www.maxbrauerschule.de) und in dem Jahresheft der Max-Brauer-Schule.


Interview mit Projektleiterin Christine Graskamp (Kunstlehrerin an der Max-Brauer-Schule, Hamburg)

Wie kam die Idee zur eingesandten Arbeit zustande? Was war der Anlass für das Projekt?
- Anlass des Projekts war die Wiederbelebung unserer alten Dunkelkammer im Keller der Schule. Es stehen dort nur 6 Arbeitsplätze zur Verfügung, sodass mehrere Fototechniken eingeführt werden mussten, um die Projektarbeit räumlich zu entzerren. In der Anfangsphase probierten die SuS (Schülerinnen und Schüler) viel aus, sollten sich dann in eine Technik vertiefen und hatten 2 Monate Zeit, eine Serie von mindestens 5 Bildern herzustellen, wobei ihnen die Thematik freigestellt wurde. So entstanden unterschiedlichste Arbeiten mithilfe ver-schiedenster Techniken: Lochkamera, Fotogramme, Cliché verre, Chemogramme, Negativverfremdungen und analoge Fotografie.
Die SuS hatten auch außerhalb des Kurses die Möglichkeit, in der Dunkelkammer zu arbeiten. Viele hatten großen Spaß an den experimentellen Techniken und waren fasziniert von der manuellen Möglichkeit der Fotoherstellung. Da viele weder mit Fotonegativen noch mit analoger Fotografie vertraut waren, öffnete sich hiermit ein völlig neues Feld für sie. Sie erfuhren, dass das Herstellen von Lichtbildern auch eine künstlerisch-handwerkliche Seite haben kann, und dass es sich durchaus lohnt, auch eine Fotografie unter künstlerischen Gesichtspunkten zu betrachten.

Seit wann werden an Ihrer Schule Fotoprojekte durchgeführt?
- An der Max-Brauer-Schule gibt es schon seit längerer Zeit ein Werkstattangebot Fotografie für unsere Mittelstufenschüler. Seit 2012 können nun auch wieder Kurse in der Dunkelkammer angeboten werden.

Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für Sie? Welche fachliche?
- Fotografie hat mich schon während meines Studiums fasziniert: sowohl die neuen Möglichkeiten der digitalen Fotografie als auch das traditionelle, handwerkliche Arbeiten im Schwarz-Weiß-Labor.
Bei meiner Arbeit merke ich, wie gewinnbringend gerade die analoge Technik für SuS sein kann. Sie fordert Geduld und Zeit. Die Dunkelkammer mit ihrer zeitlosen Atmosphäre hilft den SuS, sich noch besser auf ihre Arbeit zu konzentrieren und sich besser einlassen zu können auf die unterschiedlichen Vorgänge. Die Arbeit mit der analogen Technik schult den Blick für Licht und Komposition von Bildern. Die SuS lernen, genauer hinzuschauen und den Ausdruck und die Intention ihrer Bilder zu reflektieren.

 

 

Preisträgerfotos + 2014 + Alter: 11–15 Jahre