Grundkurs Fotografie ABG -
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Grundkurs Fotografie ABG

Straubing, 18 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2004
Fotogruppenpreis

Sonderpreise für Fotogruppen des Photoindustrie-Verband e.V. 500 €
Preisstifter: Photoindustrie-Verband e.V. 

Jurybegründung    Interview     

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Jurybegründung

»Bild im Bild« ist ein Thema, das beim Deutschen Jugendfotopreis in den verschiedensten Formen immer wieder auftaucht. Der Fotografie-Grundkurs des Anton-Bruckner-Gymnasiums hat sich auf ganz eigene Art und Weise diesem Thema gewidmet. Großformatige Schwarzweiß-Bilder mit Köpfen, auf die wiederum Bilder von historischen Texten oder Fragmente alter Gemälde projiziert wurden. Fotografien zu existentiellen Themen: Köpfe als Projektionsflächen für das, was uns prägt und für die Kultur, in die wir hineinwachsen. Die einzelnen Bilder fügen sich zu einer Gesamtheit, behalten aber ihre individuellen Qualitäten bei.

Besonders überzeugend ist die Vielfalt der Bildentwürfe und ihre anspruchsvolle fotografische Umsetzung.

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Interview

Interview mit Ingrid Kumberger

Sie haben mit dem Grundkurs Fotografie des Anton-Bruckner-Gymnasiums teilgenommen. Welchen Stellenwert hat der Kurs in der Schule?

I: Von Seiten der Schulleitung nahm der Grundkurs Fotografie an unserer Schule schon lange einen hohen Stellenwert ein, da wir ein musisches Gymnasium sind. Die Einrichtung von Fotokursen ist daher explizit auf diese Richtung ausgelegt. Dieses Jahr gibt es sogar 2 Fotografie-Grundkurse: in der Mittel- und Oberstufe. Es ist wirklich so, dass sich immer mehr Schüler anmelden. Dafür gibt es meines Erachtens 2 Gründe: Zum einen denken viele schon an ihre berufliche Zukunft und möchten gerne in dieses Medium reinschnuppern. Zum anderen sind sie begeistert von dem Prozeß, den Sie von Anfang bis Ende wirklich selbst gestalten können.

Welche Ausstattung steht zur Verfügung?

I: Unser Labor ist leider schlecht bestückt. Es gibt nur 4 funktionierende Geräte für 20 Leute pro Kurs, ein paar Vergrößerer, Fotopapier und Entwickler auf engstem Raum,
da kein Geld zur Verfügung steht. Aber die Schüler teilen sich selbst schon so auf, dass sie selbst ihre Freizeit dafür »opfern«, um abwechselnd die Geräte zu benutzen und fotografieren zu können.

Es wurde nur analog und schwarz/weiß fotografiert. Warum gerade dieser Schwerpunkt?

I: Als Kunsterzieherin habe ich eine Ausbildung in der scharz-weiß Fotografie hinter mir und mache grundsätzlich mit den Schülern nur in dieser Richtung die Bildbearbeitung. Ich möchte, dass die Schüler den Prozeß wirklich von Anfang bis Ende praktisch mit erleben und in der digitalen Bearbeitung ist ja nun ein ganz anderer Prozeßablauf. Hier müssen Sie sich auch als Chemiker erfahren und können mit ihren eigenen Händen alles praktisch selbst gestalten auf eine disziplinierte Art und Weise. Zum anderen hat gerade die schwarz/weiß Fotografie eine hohe Bedeutung in der Kunstfotografie, weshalb es mir sehr wichtig erscheint den Kindern diese musische Erfahrung näher zu bringen.

Wie lautete das Thema zu den Fotos?

I: Ich habe mit den Schülern 2 Arten von Portraits durchgesprochen. Zum einen das Joiner-Verfahren nach David Hockney. Joiner ist ein Bild, das aus verschiedenen Bildern besteht. Die eingereichten Bilder waren aber aus der Portrait-Serie, wo wir mit Überblendungen von Schriften und Bildern gearbeitet haben. Mir ging es hier um den Identitätsgedanken. Was spielt sich in den Köpfen ab? Und zum anderen spielte die fotografische Wahrnehmung eine große Rolle: Ich wollte darauf aufmerksam machen, dass man die Dinge anders aufnehmen muß, damit man sie auch empfindet.

Wie kam der Gedanke auf so existentielle Themen wie z.B. die Renaissance?

I: Die Wahl der Themen habe ich den Schülern gänzlich frei gestellt. Ich habe also bewußt keinen Einfluß genommen. Dass die meisten die »alten Kulturen« gewählt haben, mag daran liegen, dass wir ein musisches Gymnasium sind und uns generell viel damit beschäftigen.

 

 

Preisträgerfotos + 2004 + Alter: 16–20 Jahre