Julia Börchers -
Julia Börchers -

Serie: film noir

Julia Börchers

Köln, 20 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2012
Freie Themenwahl | Altersgruppe C (16-20 Jahre)

Preis 150 € 

Interview     

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Interview

Wie bist du auf die Idee zu deiner Serie gekommen und worum geht es dir dabei?
- Es gab kein Konzept zu der Serie. Die Bilder sind – zusammen mit weiteren – im Moment entstanden und mir ist beim späteren Durchschauen aufgefallen, wie gut diese zwei zusammenpassen. Ich finde es spannend, wenn Fotos nur einen Bruchteil einer Geschichte erzählen und den Rest im Kopf des Betrachters entstehen lassen.

Wie sind die Bilder entstanden? Welche Technik(en) hast du benutzt?
- Die Bilder sind mit meiner Canon EOS 600D entstanden. In der Nachbearbeitung habe ich lediglich den Kontrast etwas verstärkt.

Warum hast du dich dafür entschieden, genau diese Serie einzusenden? Was fasziniert dich an ihr?
- Das Faszinierende an der Serie ist meiner Meinung nach das Geheimnisvolle der Bilder. Der Betrachter kann beim ersten Hinschauen nicht direkt ausmachen, was dort zu sehen ist – es bleibt Raum für Interpretation. Obwohl nicht viel gezeigt wird, spielt sich im Kopf des Betrachters ein ganzer Filmausschnitt ab: Wer sind diese Personen? Wie sind sie hierher gekommen, was machen sie hier und wo wollen sie hin? Die Unschärfe, der Nebel und der Lichteinfall erinnern an Filme der 1940er Jahre – daher der Serientitel.

Seit wann fotografierst du? Und wie bist du zur Fotografie gekommen?
- Ich habe angefangen zu fotografieren, als ich ungefähr 11 war – damals mit einer einfachen Kleinbildkamera, heute mit diversen Spiegelreflexkameras. Es hat mich damals sehr fasziniert, in die freie Natur zu gehen und meine Eindrücke festzuhalten. Mein Berufswunsch stand daher im Groben schon früh fest, da die Fotografie etwas ist, das mich seit meiner Kindheit begleitet und an der ich nie das Interesse verloren habe.

Hast du Vorbilder in der Fotografie?
- Besonders gefallen mir die Fotos Henri Cartier-Bressons und sein Gefühl für den Moment. Er drückt den Auslöser im richtigen Augenblick und schafft unglaublich berührende und intime Fotos. Außerdem gefallen mir die Motive Man Rays und die Lichtsetzung Josef Sudeks. Der Kameramann und Fotograf Christophe Collette ist eine weitere Person, die ich sehr bewundere.

Wo und wem zeigst du deine Bilder? Stellst du deine Fotos aus? Hast du eine Online-Galerie bzw. bist du in einer Foto-Community?
- Einige meiner Bilder zeige ich auf meinem tumblr: julietakesapicture.tumblr.com. Außerdem habe ich bei Facebook Fotoalben angelegt, die ich mit meinen Freunden teile und in meiner Wohnung hängen auch einige Fotos.

Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
- Die Fotografie ermöglicht es uns, die Zeit zum Stillstand zu bringen. Wir fotografieren Momente und Menschen, die wir nicht vergessen wollen, und halten sie dadurch sichtbar fest. Zudem können durch die Fotografie Bilder entstehen, die wir mit dem bloßen Auge so gar nicht sehen – viele prägnante Bilder entstehen durch Zufall – sei es durch einen abgelaufenen Film, unbeabsichtigte Bildüberlagerungen oder Schnappschüsse mit vorher ungewissem Bildausschnitt. Oft sind die Details, die ein Bild zu etwas Besonderem machen, im Hintergrund versteckt. Die Kombination aus der reinen Dokumentation und der künstlerischen Modifizierung des Bildes – beispielsweise durch Experimente – macht für mich den Reiz der Fotografie aus.

 

 

Preisträgerfotos + 2012 + Alter: 16–20 Jahre