Laszlo Randelzhofer -
Laszlo Randelzhofer -
Laszlo Randelzhofer -
Laszlo Randelzhofer -

Serie: Straßenfotos der letzten 2 Jahre Berlin.

Laszlo Randelzhofer

Berlin, 24 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2024
Jahresthema: #OK BOOMER,!?

Hauptpreis 500 € 

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Jurybegründung

Es gehört einiges an Mut und Talent dazu, mit anderen Menschen auf der Straße ins Gespräch zu kommen. Laszlo Randelzhofer scheint das nicht schwerzufallen. Er unterhält sich mit der Boomergeneration, findet die Schrillen, die Extrovertierten und portraitiert sie mit seiner Kamera auf außergewöhnliche Weise: Manchmal sieht man sie von hinten, mal nur die Hände und mal ist der Kopf radikal im Anschnitt. Schrille Leute – satte, bunte Bilder. Fein komponiert, erzählen sie sehr viel, auch über die Situation vor und hinter der Kamera. Es wird spürbar wie intensiv Laszlo mit den Porträtierten den Austausch gesucht hat und wie wenig er daran interessiert war, Klischees zu verfestigen. Ein wunderbarer Hauptpreis, der zeigt, wie große Teile der Gen Z auf Konflikte reagieren wollen – mit Dialog und Austausch! Herzlichen Glückwunsch zum Hauptpreis im Jahresthema #OK Boomer.!?

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Interview

Das Jahresthema lautete „OK BOOMER,!?“. Hattest Du hierzu spontan eine Idee?
- Die Idee ist mir gekommen, als ich durch mein Archiv gescrollt habe. Die Bilder waren nicht als Serie geplant.

Wie ist Deine Serie entstanden? Und in welchem Zeitraum sind die Aufnahmen entstanden?
- Ich versuche, so viel und oft wie möglich auf der Straße zu fotografieren, teilweise auch wenn ich einfach durch die Stadt gehe. Dabei interessiere ich mich für alle möglichen Menschen und Interaktionen auf der Straße, aber besonders für Charaktere, die irgendwie ihre direkte Umwelt verändern oder beeinflussen.

Wie war die Atmosphäre an den Orten, an denen Du fotografiert hast? Welche persönliche Verbindung hast Du zu den fotografierten Menschen? Hast du heute noch Kontakt zu manchen der Portraitierten?
- Kann ich so nicht mehr sagen, sehr unterschiedlich. Das Bild mit den Nägeln war im Coronawinter in der U-Bahn, das mit der tätowierten Brust irgendwo am Kudamm. Da gibt es keine stringente Atmosphäre.

Warum hast du genau diese Bilder ausgesucht? Was fasziniert dich an ihnen?
- Ich habe intuitiv am Tag der Abgabe aus meinem Archiv zusammengesammelt. Mir war wichtig, dass die Bilder „knallig“ und laut sind.

Ist die Boomer-Generation für Dich eher positiv oder negativ besetzt? Wie spiegelt sich Dein Eindruck der Boomer-Generation in Deiner Fotografie wider?
- Darüber kann ich kein Urteil treffen.

Fühlst Du dich einer bestimmten Generation zugehörig? Wenn ja, zu welcher und was zeichnet euch aus? Wenn nein, warum nicht?
- Nein, nicht wirklich.

Wie stehst Du zum Thema „Generationenkonflikte“ allgemein? Findest Du, die Debatte wird für alle Beteiligten fair geführt? (z.B. in Zeitungen, im Fernsehen, etc.)
- Darüber kann ich auch keine gute Aussage treffen (sorry), ich finde, es ist schwer, einen richtigen Generationenkonflikt auszumachen, wenn es Gleichaltrige gibt, die sich verhalten wie Ende 60. und es 60jährige Menschen gibt, die wilder drauf sind als ich.

Seit wann fotografierst Du und wie bist Du zur Fotografie gekommen? Was sind häufige Motive?
- Ich glaube seitdem ich 15 Jahre alt bin ungefähr (also seit 10 Jahren), Mein Vater war Fotograf. Er hat mir mit 16 meine erste analoge Kamera geschenkt und seitdem ist die Fotografie fester Bestandteil meines Lebens.

Wenn Du Dich für den Rest deines Lebens entscheiden müsstest: Analog oder Digital? Und warum?
- Analog. Macht mehr Spaß, sieht besser aus, und ich kann die Bilder nicht direkt sehen. Außerdem ist es gut vom Prozess etwas gebremst zu werden und nicht alles entscheiden zu können.

Hast Du Vorbilder in der Fotografie?
- Rob Hornstra, Mark Neville, Chloe Dewe Mathews

Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für Dich?
- Schwierige Frage, Der Ausdruck von komplexen Abläufen, Geschichten oder Menschen, übersetzt auf eine sehr einfache Sprache?!

Wo und wem zeigst Du deine Bilder? Stellst Du deine Fotos aus?
- Ich habe meine Ausbildung am Letteverein vor ein paar Tagen beendet, da gabs eine Abschlussausstellung, außerdem habe ich heute Abend eine Ausstellungseröffnung. Sonst habe ich ab und zu das Glück, kleine Printveröffentlichungen zu haben, z.B Berliner Zeitung, Fluter, Tip Berlin.

Woran arbeitest Du gerade?
- Grade arbeite ich mit meinem Freund und Kollegen Marshl Ceron, an einer Serie über verlagerte Gewalt an der EU Außengrenze. Unser Ziel ist es, ein Buch im Herbst 2025 zu publizieren. Da ist der Bildstil selbstverständlich ein anderer. Zusätzlich ist die Wiener Fluchtwissenschaftlerin Judith Kohlenberger auch noch an Bord.

 

 

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