Maurice Schönen -
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Maurice Schönen

München, 15 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2008
Jahresthema: Ganz schön alt

2. Preis 300 € 

Jurybegründung    Interview     

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Jurybegründung

Der 15-jährige Maurice Schönen hat sich in seiner Fotoserie mit dem Sterben einer alten Frau auseinandergesetzt. Er begleitet sie über einen längeren Zeitraum, auch mit der Kamera. Zunächst zeigt er sie uns in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung. Das Bild eines Krankenhausflures steht symbolisch dafür, wie sich das Leben schrittweise immer weiter entfernt. Vom Krankenzimmer aus sieht die Frau noch die blühenden Bäume draußen im Park, später liegt sie, fast leblos, mit einem Sauerstoffschlauch im Krankenbett und nimmt vom Leben Abschied. Eine Blume liegt bei den gefalteten Händen. Der letzte Blick geht durch die entfernte Tür des Krankenzimmers. Die Distanz wird größer... Die von Maurice Schönen mit hoher Sensibilität fotografierte Serie überzeugte die Jury auf Anhieb.

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Interview

- Wie bist du auf die Idee zu deiner Serie gekommen gekommen und um was geht es dir dabei?
-- Das zweitmonatige Krankheitsstadium (Hirntumor) meiner Oma im Sommer 2006 hat mich sehr betroffen und brachte mich auf die Idee einer fotografischen Dokumentation. Zwangsläufig ist dadurch eine Fotoserie entstanden. Ich wollte dabei alles so weit wie möglich für mich persönlich festhalten und war mir bewusst, auch an an Tabus zu gehen, die oft in der Gesellschaft vermieden werden.

- Wie sind die Bilder entstanden?
-- Ich habe zum Fotografieren eine Fuji Finepix S2 Pro gewählt und meine Bilder teilweise mit Apple iPhoto bearbeitet.

- Wie bist du zur Fotografie gekommen?
-- Mein Vater zeigte mir schon als Kind seine selbstfotografierten Stereobilder; das weckte mein Interesse fürs Fotografieren, so dass ich mit 11 meine erste Kamera bekam: eine Roleiflex.

- Wo oder wem zeigst du deine Bilder?
-- Bisher habe ich meine Bilder ausschließlich in meinem privaten Umfeld gezeigt, habe aber im Frühjahr 2009 die Möglichkeit, eine kleine Ausstellung in einer Bar in Pergine Valsugana (Trentino, Italien) zu machen.

- Gibst du deinen Bildern Titel?
-- Bisher habe ich eine Betitelung meiner Bilder vermieden, um den Betrachter in seinem persönlichen Verständnis nicht zu beeinflussen. Weil die Fotoserie der Krankheitsgeschichte meiner Oma eine sehr persönliche Bedeutung für mich hat und sie unbewusst ein Abschiednehmen für mich bedeutete, habe ich sie auch so benannt.

- Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
-- Fotografie ist für mich wichtig, weil ich durch sie die Möglichkeit habe, mich mit ihr auszudrücken, meine Umwelt mit meinen Augen wahrzunehmen und andere Menschen an dieser persönlichen Sicht teilhaben zu lassen.

 

 

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