Charlotte Hansel -
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Aus dem Fotobuch: Why can´t you globeheads reason?

Charlotte Hansel

Berlin, 25 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2022
Experimente

Hauptpreis 500 € 

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Jurybegründung

Charlotte Hensel aus Berlin verunsichert uns mit ihrem Buch „Why can’t you globeheads reason?“ und nimmt uns mit in die Welt der Verschwörungstheorien. Ist die Erde wirklich eine Kugel oder ist das nur eine Inszenierung der NASA? Ist der Mond massiv, wenn er doch jeden Monat verschwindet? „Glaubst du nur an das was du siehst, oder siehst du nur das woran du glaubst?“ ist eine zentrale Frage des Buches. Die Fotografin Charlotte Hansel konfrontiert uns mit ihren wunderbaren Bildfindungen, die über das Medium der Fotografie hinausgehen. Souverän und mit spielerischer Leichtigkeit lässt sie uns mit ihrem Buch an unserem eigenen Verstand zweifeln. Das macht sehr viel Spaß – und ist ein im Wortsinne „wunderbarer“ Hauptpreis in der Wettbewerbs-Kategorie Experimente.

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Interview

Wie bist du auf die Idee zu deinem Fotobuch gekommen?
- Auf das Thema Flat Earth bin ich durch die Doku „Unter dem Tellerrand“ gestoßen. Ich fand das Thema total faszinierend und habe direkt angefangen, dazu zu recherchieren.

Was war dir wichtig?
- Mir war es wichtig, das Thema zwar mit Humor zu betrachten, mich aber nicht über Flat Earther lustig zu machen. Es geht in der Arbeit darum, die psychologischen und gesellschaftlichen Mechanismen zu untersuchen, die in der Verbreitung von Verschwörungstheorien eine Rolle spielen und dabei auch sich selbst und seine eigenen Überzeugungen zu hinterfragen.

Warum hast du genau diese Arbeit ausgesucht?
- Es ist meine erste konzeptuelle Arbeit, an der ich über einen sehr langen Zeitraum gearbeitet habe.

Wie ist das Fotobuch entstanden?
- Das Fotografieren war eine Art Werkzeug, mit dem ich Fragen, auf die ich während meiner Recherche gestoßen bin, untersucht habe, und das Buch ist eine Zusammenstellung meiner Rechercheergebnisse. Da es um das Fragen selbst geht, und nicht um die Beantwortung, habe ich den Rechercheprozess sichtbar gemacht. Daher habe ich meine Notizen, Fundstücke und meine eigenen Fotos ausgedruckt und in ein leeres Buch geklebt. Die entstandenen Seiten habe ich eingescannt und in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht.

Welcher Teil der Arbeit hat dir am meisten Spaß gemacht?
- Am meisten Spaß hat mir gemacht, meine Überlegungen in visuelle Bilder zu übersetzen und hier ganz frei zu assoziieren. Gleichzeitig war das teilweise eine große Herausforderung.

Wie bist du zur Fotografie gekommen?
- Ich fotografiere, seit ich denken kann. Mit sieben oder acht Jahren habe ich mit einer kleinen Digitalkamera von meinem Vater alles fotografiert, was mir in den Weg gekommen ist. Ich habe viel darüber gelesen und mich mit Kameras auseinandergesetzt, angefangen, gezielter zu fotografieren. Mit 21 habe ich dann entschieden, eine Fotografieausbildung am Lette Verein Berlin anzufangen.

Was fotografierst du am meisten?
- Ich versuche, oft eine Kamera dabeizuhaben und einfach Dinge um mich herum einzufangen. Das kann ein Lichtfleck an der Wand sein oder eine verwelkte Pflanze. Ich inszeniere aber auch sehr gerne Bilder, meistens mit Menschen, oder arbeite konzeptuell.

Wie hat sich die Corona-Zeit auf deine Art zu fotografieren ausgewirkt?
- Erst mal ist es mir sehr schwer gefallen, weil man keine Shoots organisieren konnte und allgemein so wenige Möglichkeiten hatte. Ich habe mir dann aber eine kleine Kamera gekauft, die ich leicht mitnehmen kann und ein tagebuchähnliches Fotografieren wieder für mich entdeckt.

Hast du Vorbilder in der Fotografie?
- Ich sehe immer wieder Fotos, die mich inspirieren, aber ich habe keine konkreten Vorbilder.

Wie informierst du dich über aktuelle Fotografie und künstlerische Trends?
- Ich besuche ab und zu Ausstellungen. Trends sieht man natürlich auch viel auf Instagram, aber ich suche nicht gezielt danach.

Wo und wem zeigst du deine Bilder?
- Ich poste meine Bilder auf Instagram oder auf meiner Website.

Woran arbeitest du gerade?
- Im Moment bin ich in der Recherchephase zu einem Foto- und Videoprojekt mit dem Thema Weirdness.

Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
- Ich liebe es, meine Gedankenwelt zu übersetzen und in verschiedenen Arten auszudrücken. Generell bin ich ein sehr visueller Mensch, daher ist Fotografie einfach ein sehr schönes Ausdrucksmittel. Außerdem kann ich im Fotografieren selbst gut versinken, es ist auch eine Art intensiver Auseinandersetzung mit dem, was man fotografiert.

 

 

Preisträgerfotos + 2022 + Experimente