Arthur Henning - Youth 2
Youth 2

Arthur Henning

Manker, 17 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2018
Freie Themenwahl | Altersgruppe C (16-20 Jahre)

Auszeichnung 300 € 

Interview     

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Interview

Wie bist du auf die Idee zu deinem Bild gekommen?
Eine richtige Idee hatte ich hinter diesem Foto nicht. Ich habe einfach draufgehalten und fotografiert. Die Situation macht das Bild aus.

Warum hast du genau dieses Bild ausgesucht? Was fasziniert dich an ihm?
Ich habe dieses Foto ausgewählt, weil es wild ist. Zu dem Zeitpunkt war ich eine lange Zeit nur mit anderen jugendlichen Freunden zusammen. Wir haben alle eine ganze Weile keine Eltern gesehen. Die Fotos, die ich in der Zeit gemacht habe, zeigen was wir als Jugendliche ohne Eltern treiben, und das Foto ist ein Teil dieser Serie.

Wie ist die Situation zustande gekommen?
Das Foto ist zufällig entstanden, als ich letztes Jahr mit einer Gruppe von Freunden bei einem Freund zuhause war der Sturmfrei hatte. Ich habe, wie so oft, auch dort von meinen Freunden Fotos gemacht. An einem Abend haben wir 'ne Party in seinem Haus geschmissen. An einem Punkt haben zwei meiner Freunde aus einer Witzrangelei einen Boxkampf angefangen. Das Foto habe ich genau in dem Moment gemacht, in dem einer meiner Freunde den anderen voll im Bauch getroffen hat.

Seit wann fotografierst du? Wie bist du zur Fotografie gekommen?
Ich habe vor ungefähr zwei Jahren richtig angefangen, mich mit der Fotografie zu beschäftigen. Mein Vater hatte zu dem Zeitpunkt eine Fuji x100s, mit der ich mich ausprobiert habe und vor allem auf unseren Reisen fotografiert habe. Diese Kamera habe ich vor einem halben Jahr geerbt und fotografiere seitdem am meisten mit ihr. Ich habe auch immer eine Kompaktkamera dabei, mit der ich schnell Situationen einfangen kann. Mit so einer Kamera, ich glaube einer Olympus mju2, habe ich auch dieses Foto gemacht. Neben den beiden Kameras fotografiere ich auch gerne mit einer alten Nikon FE2. Ich kann mich nicht mehr an den genauen Auslöser erinnern für mein Interesse an der Fotografie, aber ich denke, es war eines von den vielen Dingen, die ich ausprobiert habe und am Ende Gefallen daran gefunden habe.

Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
Fotografie bedeutet mir aus vielen Gründen sehr viel. Sie ist ein Weg, Momente einzufangen und Erinnerungen zu bewahren. Ich kann den Personen, die ich fotografiert habe, eine Freude machen. Aber der wichtigste Punkt ist für mich die künstlerische Art und Weise, Fotos zu machen. Heutzutage kann jeder einfach ein Foto machen, aber ein Foto so aufzunehmen, dass das Bild eine Bedeutung und eine Wucht bekommt, oder etwas Schönes schön darstellt, oder das Bild als Ganzes einen Sinn macht – die Herausforderung, das hinzubekommen, ist das, was mich reizt.


Was fotografierst du am meisten? Welche Motive bei welchen Gelegenheiten?
Am meisten und am liebsten fotografiere ich auf Partys, wenn alle ausgelassen sind und keiner fotoscheu ist. Aber eigentlich fotografiere ich generell am liebsten Menschen. Die Art und Weise wie jede einzelne Person posiert und wie die Leute aussehen, kann so viel erzählen. Ich suche mir aber auch gerne selber ein Thema und fotografiere dann passend zu dem Thema. Es kommt auch sehr darauf an, wer mich gerade inspiriert. Ich habe eine Zeitlang viel abstrakt fotografiert, dann habe ich mich auf das Hässliche konzentriert, dann Gebäude, dann das Schöne, manchmal habe ich mir auch spezielle Farben gesucht, dann habe ich versucht in der Straße zu fotografieren – und am meisten die ganze Zeit meine Freunde. Es kommt immer auf den Moment an, aber momentan fotografiere ich am liebsten einfach die Situationen um mich herum.

Hast du Vorbilder in der Fotografie?
Ja eigentlich immer. Mein erstes Vorbild war William Eggleston, nachdem ich eine Ausstellung mit seinen Werken in London gesehen habe. Danach habe ich in dem Stil von ihm fotografiert. Ich werde von jeder guten Fotoausstellung inspiriert. Dieses Jahr habe ich zum Beispiel Joel Meyrowitz und Irving Penn im CO Berlin gesehen und habe mich von ihren fotografischen Meisterwerken inspirieren lassen.

Wo und wem zeigst du deine Bilder? Stellst du deine Fotos aus?
Ich zeige meine Fotos gerne meiner Familie und meinen Freunden, habe sie aber noch nicht ausgestellt. Dann und wann veröffentliche ein paar Fotos auf Instagram, aber sonst eigentlich nicht.

Wie bist du auf den Deutschen Jugendfotopreis aufmerksam geworden?
Ich bin irgendwann auf die Idee gekommen, dass ich bei einem Wettbewerb mitmachen könnte und habe daraufhin im Internet gesucht und den Deutschen Jugendfotopreis gefunden.

 

 

Preisträgerfotos + 2018 + Alter: 16–20 Jahre