Evelyn Rickert -
Evelyn Rickert -

Evelyn Rickert

Marburg, 23 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2006
Imaging und Experimente

Imaging 2. Preis 300 € 

Jurybegründung    Interview     

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Jurybegründung

Wunderschöne abstrakte Kompositionen, gekonnt produziert: Nicht mit den Mitteln der klassischen Fotografie, sondern unter Zuhilfenahme des Computers hat Evelyn Rickert ihre Bilder hergestellt. Dabei werden die Grenzen von der Fotografie zur Malerei gekonnt überschritten. Der Betrachter wird im Unklaren darüber gelassen, wie diese Bilder entstanden sind und welche fotografischen Mittel hier noch eingesetzt wurden. So war das Thema »Imaging« gedacht: als eine Aufforderung, fotografische Grundprinzipien zu verletzen. Das ist der Autorin ausgesprochen gut gelungen.

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Interview

- Seit wann fotografierst Du?
-- Ich fotografiere seit ca. zwei Jahren.

- Wie bist Du dazu gekommen?
-- Die Fotografien einer Freundin erweckten mein Interesse. Der kreative Umgang, vor allem die Möglichkeit, mit diesem Medium Emotionen und Sinnlichkeit ausdrücken zu können, faszinierte mich zusehends und ich ließ mich von dieser Faszination leiten.

- Was hat Dich zu den Fotos, die jetzt beim Deutschen Jugendfotopreis prämiert wurden, gebracht? Wie bist Du auf das Thema gekommen?
-- Meine Fotos entstehen nicht nach einem bestimmten Schema, sondern sind Ergebnis einer situativen sinnlichen Wahrnehmung.

- Wie hast Du die Fotos gemacht?
-- Das muss ich so erklären: Das Endprodukt ist Ergebnis zweier Phasen. In der ersten halte ich für mich interessante Situationen mit der Kamera fest. Die so entstandenen Fotos, die mich visuell am stärksten ansprechen bearbeite ich dann in Photoshop, um deren visuellen Eindruck besonders hervorzuheben bzw. zu unterstützen.

- Versiehst Du Deine Fotos mit Titel/Text?
-- Bisher, nein. Die Bilder sollen für sich sprechen und gleichzeitig dem/der Betrachter/in ermöglichen, ihnen eine eigene Bedeutung zu geben.

- Welche Technik hast Du benutzt?
-- Ich verwende eine digitale Spiegelreflexkamera und das Bildbearbeitungsprogramm „Photoshop“.

- Wo bzw. wem zeigst Du Deine Bilder? Wie präsentierst Du Deine Fotos?
-- Bisher habe ich meine Bilder überwiegend im privaten Bereich gezeigt. Zudem versuche ich im Rahmen solcher Gelegenheiten wie diesem Fotowettbewerb, meine Bilder einer interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren.

- Hast Du eine eigene Homepage?
-- Nein.

- Hast Du Vorbilder in der Fotografie?
-- Explizite Vorbilder habe ich keine. Ich finde Künstler und Künstlerinnen aus dem Bereich des fotografischen Surrealismus am interessantesten.

- Was ist für Dich das Fotografieren? Welche persönliche Bedeutung hat Fotografie für Dich?
-- Die Art wie ich Fotografie betreibe bedeutet für mich, immer wieder aufs Neue visuell eine Welt zu erschaffen, die in der Realität nicht existent ist; eine Welt in der alles möglich ist, die perfekt ist.
Für mich stellt „die“ Fotografie die Möglichkeit dar, Unbewusstes in eine visuelle Sprache zu bringen. Fotografie lässt Sinnliches konkret erfahrbar werden.

- Malst Du, schreibst Du auch, machst Du Musik oder Videos?
-- Nein.

- Wie wird in Deinem Umfeld Dein Hobby gesehen?
-- Es zeigt Interesse.

- Hast Du Kontakt zu anderen (jungen) Fotografen, arbeitest Du allein oder auch mal in einem Team?
-- Ich habe bisher alleine gearbeitet, bin aber durchaus auch an gemeinsamen Fotoprojekten interessiert.

- Ist das Fotografieren ein Hobby oder könntest Du Dir vorstellen, mit Fotografie später beruflich zu arbeiten?
-- Vorstellen kann ich es mir durchaus, bloß habe ich Zweifel daran, ob die Richtung, in der ich kreativ tätig sein möchte beruflich „verwertbar“ ist – ich denke, dass künstlerische Arbeit grundsätzlich solche ist, für die man lebt, aber in den meisten Fällen leider nicht davon leben kann.

 

 

Preisträgerfotos + 2006 + Alter: 21–25 Jahre