Klasse 10 Schiller-Gymnasium, Köln
Köln, 15-16 Jahre
Deutscher Jugendfotopreis 2006
Imaging und Experimente
Imaging 1. Preis 500 €
Jurybegründung
Mit der Frage, wie das wohl wäre, wenn wir uns klonen lassen würden, haben sich die Schüler der Klasse 10 des Kölner Schiller-Gymnasiums beschäftigt – und dies an ihren Computern hervorragend illustriert: Wenn ich mit zwölf Klonen von mir in die Straßenbahn steige, wie viele Karten muss ich dann wohl abstempeln? Wie lange muss ich morgens warten, bis alle zehn Klone aus dem Bad raus sind? Wenn im Klassenraum zwei Personen je fünf Klone haben, wie viele Personen haben dann die Hausaufgaben gemacht? Wie viele Klone braucht ein Theaterensemble, wenn nur eine Frau mitspielen kann? Wie oft muss ich klonen, um die Kirche wieder voll zu bekommen?
Das Ergebnis dieses Projekts sind Bilder, die sorgfältig geplant und technisch brillant umgesetzt wurden – und das immer mit einer gehörigen Portion Selbstironie, so das Urteil der Jury.
Interview
Stellvertretend für die Klasse 10 haben Ronja Semerak und Lisa Weber geantwortet.
- Seit wann fotografiert Ihr?
-- Ronja: Seit gut einem Jahr.
-- Lisa: Mit ca. 6 Jahren habe ich von meinem Opa einen Fotoapparat bekommen. Seit dieser Zeit fotografiere ich mal mehr mal weniger regelmäßig.
- Wie seid Ihr dazu gekommen?
-- Ronja: Mein Vater hat sich damals eine Digitalkamera zugelegt, die ich dann auch fleißig mitbenutzt habe.
-- Lisa: Meine Mutter und mein Onkel fotografieren sehr viel, in unserer Familie hat man also, auch wenn man nicht selbst fotografiert, zwangsläufig mit Fotografie zu tun.
- Was hat Euch zu den Fotos, die jetzt beim Deutschen Jugendfotopreis prämiert wurden, gebracht?
-- Ronja: Da es ein Schulprojekt war, waren wir, Lisa und ich, ein wenig eingeschränkt was die Technik anging. Da besonders viele, von der gleichen Person dargestellte Leute auf dem Foto zu sehen sein sollten, entschieden wir uns u.a. für eine Bühnenszene mit vielen Protagonisten.
- Wie habt Ihr die Fotos gemacht? Welche Technik habt Ihr benutzt?
-- Ronja: Die Kamera wurde von der Schule gestellt. Wir erhielten zudem ein Stativ, damit wir viele verschiedene Fotos von exakt dem selben Standort machen konnten. Das Motto war die Methode, die Martin Liebscher in seinen "Clonbildern" anwendet. Zum Schluss haben wir das Bild mit Photoshop bearbeitet. Das Bild ist komplett inszeniert. Alles hatte seinen festen Platz.
- Wo bzw. wem zeigt Ihr Eure Bilder?
-- Ronja: Hauptsächlich meinen Freunden und meinen Eltern. Später auf meiner Homepage.
-- Lisa: Ich zeige meine Fotos meiner Familie oder meinen Freunden.
- Habt Ihr eigene Homepages?
-- Ronja: Ich betreibe mit einer Freundin zusammen einen Blog: www.myblog.de/eden.designs
-- Lisa: Ich habe keine.
- Habt Ihr Vorbilder in der Fotografie?
-- Ronja: Ich sehe mir selten Fotos von professionellen Fotografen an. Ab und zu stöbere ich mal auf Internetseiten nach Fotos.
-- Lisa: Nein.
- Was ist für Euch das Fotografieren? Welche persönliche Bedeutung hat Fotografie für Euch?
-- Ronja: Fotos haben eine sehr starke emotionale Wirkung auf mich. Ich bin sonst kein großartiger Gefühlsdusel, aber es fasziniert mich immer wieder Momente von so starkem Ausdruck festhalten zu können.
-- Lisa: Fotografie hat mich vor allem die Bedeutung, dass man viele Dinge festhalten kann, an die man sich sonst nicht mehr erinnern würde. Außerdem kann man mit einem Foto meiner Meinung nach viel mehr ausdrücken, als man es mit Worten könnte. Ich kann nicht sagen, was genau mich am Fotografieren so begeistert, es macht mir einfach Spaß, wenn ich meine Bilder ansehe und sagen kann, “das Bild hat was, ich würde es wieder fotografieren“.
- Habt Ihr Kontakt zu anderen (jungen) Fotografen, arbeitet Ihr allein oder auch mal in einem Team?
-- Ronja: Ich werde bald bei einem Fotografen, den mein Vater kennt ein Praktikum absolvieren. Davon abgesehen kenne ich keine anderen Fotografen und in meinem Team sind nur Modelle.
-- Lisa: Wenn ich gestellte Fotos mache fotografiere eigentlich immer alleine, weil ich dann immer schon eine sehr genaue Vorstellung davon habe wie das Foto später aussehen soll. Mir machte es jedoch auch Spaß in einer Gruppe zu arbeiten, so dass man sich gegenseitig Tipps geben kann.
- Ist das Fotografieren ein Hobby oder könntet Ihr Euch vorstellen, mit Fotografie später beruflich zu arbeiten?
-- Ronja: Das wäre natürlich das Höchstmaß irgendwann mal beruflich als Fotograf zu arbeiten.
-- Lisa: Für mich ist Fotografie nur ein Hobby, das mir jedoch wichtig ist und meine Begeisterung dafür ist nach dem Preisträgerforum weiter angestiegen.