Lina Ruske -
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Aus dem Fotobuch: "Die Raute"

Lina Ruske

Berlin, 24 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2012
Freie Themenwahl | Altersgruppe D (21-25 Jahre)

1. Preis 500 € 

Jurybegründung    Interview     

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Jurybegründung

Junge Erwachsene. Mal hier, mal dort. Viel unterwegs, selten zuhause. Zusammen mit Freunden, dann wieder alleine, daheim vorm Spiegel. Lina Ruske gewährt uns einen authentischen Blick in das Leben und Erleben ihrer Generation. Sie hält die Zeit des Erwachsenwerdens fest, Momentaufnahmen ohne große Inszenierung, mitten aus dem Leben. Das fesselt, auch ohne eine lineare Geschichte zu erzählen. Die Fotografin spielt mit unterschiedlichen Bildtypen, Formaten und Stilen, sie lässt kaum ein Genre aus.
Das Buch von Lina Ruske überzeugt als Gesamtwerk ebenso wie durch herausragende Einzelbilder.

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Interview

Wie bist du auf die Idee zu deinem Fotobuch gekommen und worum geht es dir dabei?
- Der Gedanke, das Medium des Buches als eigenständig und völlig anders als die Wand (Ausstellung) zu betrachten, erweitert den Umgang mit den eigenen Bildern. Der Fotobuchkurs von Prof. Wiebke Loeper an der FH Potsdam bot die Gelegenheit, ein großes Konvolut an Material, das über mehr als zwei Jahre entstanden war, zu bewältigen. Denn ich arbeite vielmehr im ständigen Prozess als in der Einzelserie und konnte so Bearbeitetes bündeln, einen Teil abschließen. Von der ersten Thematik der Beziehung und der persönlichen Rolle als Protagonist der Geschichte zwischen zwei Menschen über die ausschließliche Selbstbefragung bis hin zur Distanzierung, zum Erforschen des Umfeldes. Die Bilder spiegeln eine Zeit des Erwachsenwerdens, geprägt durch Nähe und Fremde, Beobachten und pures Erleben. Mittendrin und ständig von außen.

Wie sind die Bilder entstanden? Welche Technik(en) hast du benutzt?
- Bei den Bildern handelt es sich um analoge S/W- bzw. C-Prints, die ich nach dem Aufnehmen mit sowohl Kleinbild- als auch Mittelformatkameras im Labor vergrößert und anschließend eingescannt habe. Bei der Arbeit in der Dunkelkammer passiert der wichtigste Teil, das Ausarbeiten der Fotos. Nach dem Scannen der Abzüge bereite ich die Daten am kalibrierten Monitor für den Druck vor.

Warum hast du dich dafür entschieden, genau diese Arbeit einzusenden? Was fasziniert dich an ihr?
- Das Buch bedeutet für mich einen unglaublich wichtigen Moment, die Fotografie als mein künstlerisches Ausdrucksmittel zu definieren. Hier spielt dieser erste Schritt, das Herantasten an die eigene Sprache, der Umgang mit den Bildern, vor allem auch der Mut, das herauszulassen, was raus muss, die wichtigste Rolle. Der Versuch, eine Bildwelt zu schaffen, die über das Private hinausgeht, den Betrachter in eigene Gedankenspiele zu entführen und dennoch sehr persönliche The¬men zu bearbeiten, fasziniert mich.

Seit wann fotografierst du? Und wie bist du zur Fotografie gekommen?
- Die Fotografie begleitet mich schon lange, die erste Kompaktkamera war ein Geschenk meiner Eltern zum 9. Geburtstag. Mit 16 bekam ich dann eine einfache Spiegelreflexkamera und belegte einen Fotokurs an der Jugendkunstschule Pankow, wo ich das Arbeiten im s/w-Labor lernte. Hier war der Umgang mit den eigenen Bildern sehr frei und so erfuhr ich, was es bedeutet, etwas nur für sich zu tun, gleichzeitig mit dem Bedürfnis, das Ergebnis zu teilen.

Hast du Vorbilder in der Fotografie?
- Wenn ich eine Person nennen sollte, muss ich klar sagen, dass dies Prof. Wiebke Loeper ist. Abgesehen davon, dass ich ihre Arbeit sehr schätze, beeindruckt mich ihre Persönlichkeit sehr. Sie zeigt, dass es möglich ist, die Fotografie zu leben. Ihre Leidenschaft und Bodenständigkeit ist unglaublich, der Wille, zu vermitteln, groß.

Wo und wem zeigst du deine Bilder? Stellst du deine Fotos aus? Hast du eine Online-Galerie bzw. bist du in einer Foto-Community?
- Im Studium zeige ich meine Bilder den Kommilitonen und Dozenten, dazu meinen Freunden, die ständig am Prozess teilhaben. Dieser Austausch ist ungemein wichtig. Weiter hatte ich das Glück, bereits ein paar Mal in Galerien auszustellen. Dazu habe ich eine Webseite, auf der ich ausschnitthaft Arbeiten zeige: www.linaruske.de.

Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
- Die Fotografie bedeutet für mich den großen Luxus, genau das zu machen, was mich erfüllt.

 

 

Preisträgerfotos + 2012 + Alter: 21–25 Jahre