Nina Urbanowitsch - Reh am Teich
Reh am Teich
Nina Urbanowitsch - Kloster Chorin
Kloster Chorin
Nina Urbanowitsch - Engelschlaf
Engelschlaf
Nina Urbanowitsch - Glasriss
Glasriss
Nina Urbanowitsch - Phantasia
Phantasia
Nina Urbanowitsch - Selbstportrait
Selbstportrait

Nina Urbanowitsch

Berlin, 17 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2006
Freie Themenwahl | Altersgruppe C (16-20 Jahre)

3. Preis 200 € 

Jurybegründung    Interview     

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Jurybegründung

Sigmund Freud (1856–1939), österreichischer Psychoanalytiker.
Hier sind die Fotos zum Freud-Jahr 2006:
Nina Urbanowitsch zeigt uns eine Serie von Bildern, die sich nur über Assoziationen erschließen lassen. Wild sind die Themen durcheinander gewürfelt wie in einem Traum, es wimmelt von Symbolen. Man rennt gegen Scheiben, die man nur sieht, weil sie bereits kaputt sind, die Sonne brennt sich ins Bild und beginnt es auszulöschen, dann steht plötzlich das Rehkitz am Teich und trinkt als wäre nichts gewesen – und die Kirche geht zusammen mit der Sonne unter.
Nicht immer sind solche Assoziationsketten spannend oder Sinn stiftend. Bei Nina Urbanowitsch klappt das ganz ausgezeichnet, weil auch jedes Bild für sich ein kleiner Schatz ist: ein durchkomponiertes, die Emotionen ansprechendes Foto in besonderem Licht und mit einer präzise ausgearbeiteten Farbigkeit.

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Interview

- Seit wann fotografierst Du?
-- Seit ich 5 Jahre alt bin.

- Wie bist Du dazu gekommen?
-- Durch meine Eltern.

- Was hat Dich zu den Fotos, die jetzt beim Deutschen Jugendfotopreis prämiert wurden, gebracht? Wie bist Du auf das Thema gekommen?
-- Eigentlich habe ich einfach nur schöne Momente festhalten wollen und habe die Fotos, die ich besonders gelungen fand, erst dann für den Wettbewerb ausgesucht.

- Wie hast Du die Fotos gemacht?
-- Ein Teil der Fotos sind Schnappschüsse. "Kloster Chorin" und den "Glasriss" habe ich im Rahmen von Schulfotoprojekten geschossen. Und das "Selbstportrait" habe ich zu Hause nach einigem Ausprobieren aufgenommen.

- Versiehst Du Deine Fotos mit Titel/Text?
-- Im Prinzip versehe ich meine Fotos nur selten mit Titeln und schon gar nicht mit Text. Und mit Titeln auch nur Fotoreihen oder Fotos für Wettbewerbe.
Ich denk nämlich Fotos sind Sachen, die für sich sprechen sollten, wenn sie nicht politische oder andere derartige Ziele verfolgen. Für mich sind Fotos eher etwas das Gefühle und nicht Information und Tatsachen wiedergeben soll.

- Welche Technik hast Du benutzt?
-- Bei den meisten meiner Bilder habe ich einen Blitz benutzt. Bildbearbeitungsprogramme habe ich nur in soweit genutzt, dass ich einige der Bilder aufgehellt habe um eine bessere Wirkung zu erzielen.

- Wo bzw. wem zeigst Du Deine Bilder? Wie präsentierst Du Deine Fotos?
-- Normalerweise mache ich die Fotos nur für mich. Manchmal zeige ich sie aber auch meiner Familie, meinen Freunden und wenn die Fotos im Rahmen von Schulfotoprojekten gemacht wurden selbstverständlich auch den Kursmitgliedern.
In Kürze jedoch ist auch eine kleine Ausstellung einiger meiner Fotos in der Schule geplant.

- Hast Du eine eigene Homepage?
-- Nein, so etwas besitze ich leider nicht.

- Hast Du Vorbilder in der Fotografie?
-- Ein Vorbild in der Fotografie ist einer meiner Bekannten aus Kasachstan, der von Beruf eigentlich Doktor der Psychologie ist, aber sich seit einigen Jahren auch intensiv mit Fotografie beschäftigt und regelmäßig Ausstellungen hat - Mars Subhankulov. Was mir besonders an seinen Fotos gefällt, ist dass sie fast schon traumhaft wirken, dadurch dass er die Fotos durch Gläser mit Wasser aufnimmt oder aber bzw. auch Muster auf dem Eis oder Tautropfen. Dabei arbeitet er mit sehr starken und fast schon mikroskopischen Zooms, was die Fotos besonders beeindruckend macht und sie so wirken lässt, als würden sie nicht aus unserer Welt/aus der Natur stammen...

- Was ist für Dich das Fotografieren? Welche persönliche Bedeutung hat Fotografie für Dich?
-- Für mich ist die Fotografie einfach etwas, womit ich mir Momente und die damit verknüpften Gefühle besser merken kann. Die Fotos lassen einen nicht vergessen, wie schön die vergangenen Momente waren und was für schöne man noch erleben kann...

- Malst Du, schreibst Du auch, machst Du Musik oder Videos?
-- Zwar kann ich nicht sonderlich gut malen, dafür schreibe ich aber schon seit meinem 10ten Lebensjahr Gedichte. Mittlerweile auch schon in 3 Sprachen. Einige davon wurden auch schon in Anthologien oder in Internetdatenbanken veröffentlicht.
Auch stelle ich ziemlich gerne aus Bildern, Fotos und kurzen Clips Videos her und nehme dabei meist Lieder meiner Lieblingsbands um das alles musikalisch zu untermalen. Diese Videos mache ich jedoch eher für mich selbst und für Menschen die mir nahe stehen.

- Ist das Fotografieren ein Hobby oder könntest Du Dir vorstellen,
mit Fotografie später beruflich zu arbeiten?
-- Ich denke für mich ist Fotografieren eher ein Hobby, da ich vorhabe Psychologie zu studieren. Die heutige Tendenz, dass die Fotografie immer mehr nur zum Werbemittel wird, gefällt mir nicht und als professioneller Fotograf wäre ich wohl oder übel gezwungen mich auf dieser Schiene zu bewegen um mir meinen Lebensunterhalt verdienen zu können. Eine solche Zukunftsaussicht begeistert mich nicht sonderlich.

 

 

Preisträgerfotos + 2006 + Alter: 16–20 Jahre