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Serie: Berlin 2007. 1834 Strafverfahren gegen Polizisten. 3 Verurteilungen.

Andreas Hopfgarten

Hamburg, 23 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2010
Freie Themenwahl | Altersgruppe D (21-25 Jahre)

1. Preis 500 € 

Jurybegründung    Interview     

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Jurybegründung

„Berlin 2007. 1834 Strafverfahren gegen Polizisten. 3 Verurteilungen.“ – so der Bilduntertitel. „Die Welt gehört uns!“ schreit das Graffiti von der Wand. Die Bilder: körnig, schwarzweiß und von harten Hell-Dunkel-Kontrasten gekennzeichnet. Überbelichtungen – im Eifer des Gefechts entstanden? Der Fotograf Andreas Hopfgarten befindet sich mitten in einer Protestaktion in Berlin, in einer Auseinandersetzung zwischen der Polizei und jungen Punkern. Seine Bilder beschönigen nichts, sie sind schroff, rau und voller Energie. Es brodelt. Und dieser Zustand überträgt sich auf den Betrachter. Diese kritische Serie überzeugt gerade durch ihre Grobheit – im Formalen wie in der Nähe zum explosiven Geschehen. Andreas Hopfgarten hat für seine Dokumentation dieses Ausnahmezustands eine eigene Bildsprache gefunden und ein kompliziertes Thema herausragend umgesetzt.

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Interview

-Wie bist du auf die Idee zu deiner Serie gekommen und um was geht es dir dabei?
--Auf Demos und Konzerten fing ich an Fotos zu machen. Diese sammelte ich und fügte sie zu einer großen Serie zusammen. Die eingereichten Fotos sind eine Auswahl dieser Serie und sind bis auf eins alle in Berlin entstanden.
Ich musste erst einmal selber herausfinden, was mich faszinierte und warum ich die Kamera zückte. Nachdem ich die Sammlung mehrmals veränderte und durchgeschaut hatte, zeichnete sich mein Thema ab. Freiheit und ihre Grenzen.

-Wie kam der Titel deiner Serie zustande?
--Alle Bilder sind im Jahre 2007 aufgenommen. 4 davon in Berlin.

-Wie sind die Bilder entstanden? Welche Technik hast du benutzt?
--Alle Fotos sind mit einer kleinen, kompakten, analogen Kamera mit eingebautem Blitz entstanden. So konnte ich schnell und unbemerkt fotografieren.

-Warum hast du dich dafür entschieden, genau diese Serie einzusenden? Was fasziniert dich an ihr?
--Es ist eine Serie, an der ich immer noch arbeite. Die Serie bearbeitet kein leichtes Thema. So etwas lässt sich nicht in einer kurzen Zeit abhandeln. Ganz besonders als junger Mensch hat man die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen und muss sich deshalb selbst ein Bild machen.

-Seit wann fotografierst du? Und wie bist du zur Fotografie gekommen?
--Ich fotografiere mittlerweile seit 7 Jahren. Ganz klassisch wollte ich eigentlich immer etwas im zeichnerischen, gestalterischen Bereich machen. Da mir dann doch Talent fehlte und mein Vater ambitionierter Hobbyfotograf ist, bin ich zur Fotografie gekommen. Glücklicherweise habe ich dann dort meine Talente gefunden.

-Wo und wem zeigst du deine Bilder? Hast du eine Online-Galerie?
--Bisher zeige ich meine Bilder hauptsächlich meinen Mitschülern und befreundeten Fotografen. Ich mache einen externen Lehrgang zum Fotografen am Photo+Medien Forum Kiel. Eine Homepage soll folgen.

-Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
--Mit der Fotografie kann ich Themen bearbeiten, die mich interessieren oder Dinge bearbeiten, die ich nicht verstehe. Mir fällt es schwer, etwas zu glauben, was ich nicht selbst gesehen habe. Ich mach mir einfach lieber mein eigenes Bild von Dingen als auf andere Quellen zu vertrauen. Die Fotografie ist für mich das ideale Mittel dazu.

 

 

Preisträgerfotos + 2010 + Alter: 21–25 Jahre