Nina Krupadziorow - Mitten im Leben
Mitten im Leben

Nina Krupadziorow

Witten, 15 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2010
Freie Themenwahl | Altersgruppe B (11-15 Jahre)

2. Preis 300 € 

Jurybegründung    Interview     

   2 7

 
X

Jurybegründung

„Mitten im Leben“ betitelt Nina Krupadziorow ihr Bild und führt uns direkt in eine Szene aus der Alltagswelt einer Clique: Zwei Jungs essen im Sitzen auf einer Halfpipe, ein junges Pärchen knutscht liegend auf einer Schaumstoffmatratze, ein weiterer Jugendlicher lehnt locker-lässig an der Pipe und blickt durch seine Sonnenbrille Richtung Kamera. Eine Welt, in die ein Fremder nicht eintreten, die er nur von außen betrachten kann. Die Jugendlichen haben ihren intimen Platz im öffentlichen Raum eingerichtet. Dem Spielplatz entwachsen, in der Arbeitswelt der Erwachsenen noch nicht angekommen, so haben sie ihren Ort zum Abhängen gefunden. Ein Stück Jugendkultur, festgehalten im Retro-Look – eine aufschlussreiche Szene, die Geschichten erzählt. Ein toller Bildaufbau und ein hervorragendes Gespür für Farbgebung.

X

Interview

-Wie bist du auf die Idee zu deinem Bild gekommen und um was geht es dir dabei?
--Mein Foto ist spontan entstanden. Es ist ein Schnappschuss. Viele denken, es wäre gestellt, aber das ist es nicht. Wir waren im Garten eines Freundes, ich saß oben auf der Pipe und hatte einen guten Blick über die Lage. Ich knipste eine Weile rum, bis ich genau diesen einen Moment auf der Karte hatte.

-Wie kam der Titel deines Bildes zustande?
--Ich dachte mir, „Mitten im Leben“ wäre ein geeigneter und simpler Titel für das Bild.

-Wie ist das Bild entstanden? Welche Technik hast du benutzt?
--Ich hab Fotos gemacht, fast wie jeden Tag. So dokumentiere ich meine Welt. Ansonsten habe ich das Foto ganz normal bearbeitet.

-Warum hast du dich dafür entschieden, genau dieses Bild einzusenden? Was fasziniert dich an ihm?
--Dieses Foto sagt für mich einfach auf eine bestimmte Art und Weise viel aus. Ich kann es nicht genau beschreiben, was für Gefühle, aber es hat schon immer welche in mir geweckt. Es ist zwar ein ganzes Stück her, dass dieses Bild entstanden ist (Juni 2009), aber es galt für mich für eine lange Zeit danach noch als bestes Foto, das ich jemals geschossen habe.

-Seit wann fotografierst du? Und wie bist du zur Fotografie gekommen?
--Uff... ich denke meine Begeisterung für Fotografie fing im Spätsommer 2007 an. Ich wollte damals unbedingt eine eigene Homepage haben. So blätterte ich mich durch hunderte von Homepages. Jede hatte so wunderbare Fotos. Ich sammelte diese Bilder, und schaute sie mir Tag für Tag an. Ich sagte mir: „Nina, das willst du auch können... irgendwann!“ und so fing alles an. Ich schnappte mir die lausige Digicam meiner Eltern und beschlagnahmte sie für mich. Irgendwann kam ich zu der Feststellung, dass diese Kamera nicht so meinen Vorstellungen entsprach. Und dann bin ich auf meine Canon PowerShot gestoßen. Eine weitere folgte schon ein Jahr später, weil ... ich sehr schnell eine Kamera verschleiße. Wenn man sie 365 Tage in jeder Lebenssituation mit sich trägt... das hält keine so richtig durch. Wenn es einen Tag gibt, an dem ich meine Kamera nicht bei mir haben kann, ist es nicht der Tag, der es sein sollte. Es fehlt einfach etwas.

-Wo und wem zeigst du deine Bilder? Hast du eine Online-Galerie?
--Ich zeige sie allen, denen ich nur kann. Ich möchte einfach vielen meine Fotos zeigen, denn sie sind ein Teil aus meinem Leben und ein Teil von mir. Schöne Momente teilt man gerne mit anderen.
Ich veröffentliche eigentlich immer einen Teil meiner Fotos dort, wo ich im Internet aktiv bin, auf svz, myspace, facebook, fc etc. Aber als meine offizielle Online-Galerie bezeichne ich meine deviantART-Seite www.xxyoniixx.deviantart.com.

-Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
--Für mich... für mich ist es mein Alltag. Ich habe keine Ahnung, wie ich mich persönlich entwickelt hätte, hätte ich nicht die Fotografie für mich entdeckt. Ich glaube, ich wäre irgendwie leer. Fotos wecken für mich so viele Gefühle, die der anderen wie auch meine.
Ich möchte mich weiterentwickeln, denn meines Erachtens stehe ich noch ganz am Anfang. Irgendwann will ich sagen können „Nina, du hast es geschafft, die Welt der Dinge aus deinen Augen anderen zu zeigen.“

 

 

Preisträgerfotos + 2010 + Alter: 11–15 Jahre