Martin Mascheski -
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Serie: Die virtuelle Realität

Martin Mascheski

Dortmund, 24 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2008
Imaging und Experimente

1. Preis 500 € 

Jurybegründung    Interview     

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Jurybegründung

Avatare sind die Stellvertreter für einen Spieler im Computerspiel. Künstliche Charaktere, zusammengesetzt aus einem digitalen Baukasten.
Martin Mascheskis Baukasten ist die digitale Nachbearbeitung realer Portraits. Das Ergebnis: eigenartige Wesen, irgendwie Mensch, aber irgendwie auch künstlich. Die Köpfe mit fahler, blasser Haut, die Harre wie ausgeschnitten. Die Augen seltsam entrückt, gehen die Blicke ins Leere. Eine ganz besondere Faszination geht von diesen Personen aus. Sie sehen sich ähnlich wie Mitglieder eines Clans. Dennoch hat jede Person eine ganz eigene Ausstrahlung. Martin Mascheski hat hier eine neue Form des Portraits entwickelt. Mit den Mitteln der digitalen Bildbearbeitung hat er eine wunderbar eigenständige Bildwelt erschlossen und demonstriert, dass man dem altbekannten Genre Portraitfotografie immer noch neue, mitreißende Aspekte abgewinnen kann.

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Interview

- Wie bist du auf die Idee zu deiner Serie gekommen?
-- Es handelt sich bei dieser Serie um fiktive Portraits von Menschen, die ihr Leben auf zwei Arten führen. Zum einen gehen sie ihrem bürgerlichen Leben in der Realität nach und zum anderen ihrem nicht realen Leben in der virtuellen Welt des Onlinespiels "Second Life". Dabei habe ich ein utopisches Bild des Äußeren dieser Menschen erschaffen, wie sie sich verändern könnten, wenn die Flucht der Menschen in solche virtuellen Welten weiter anwächst. Eine Welt, in der man alles und jeder sein kann. In der allerdings auch ein rechtsfreier Raum entsteht, den Rechtsextreme, Pädophile und Terroristen unbeschadet nutzen können. Es entsteht eine künstliche Parallelwelt, in die man flüchtet, weil sie einem von außen womöglich sicherer erscheint, als die Reale.

- Wie sind die Bilder entstanden?
-- Die Bilder sind mit der Canon EOS 5D in einem Studio unter Verwendung eines Hazylight entstanden und danach mit Photoshop bearbeitet worden.

- Wie bist du zur Fotografie gekommen?
-- Ich fotografiere seit 2004. Zur Fotografie kam ich durch meine Assistenz beim Werbefotografen Edzard Probst in München.

- Wo oder wem zeigst du deine Bilder?
-- Ich zeige meine Arbeiten vorwiegend Mitstudenten und natürlich den Professoren meiner Hochschule. Ansonsten kann sich jeder, der möchte, meine Arbeiten auf www.martinmascheski.de ansehen. Dort gibt es auch aktuelle Informationen darüber, wo meine Bilder eventuell in aktuellen Ausstellungen zu sehen sind.

- Gibst du deinen Bildern Titel?
-- Ich gebe jedem meiner Bilder einen Titel, um eine weitere Interpretationsebene zu schaffen.

- Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
-- Die Fotografie an sich ist zu gegensätzlich, als dass ich ihr eine persönliche Bedeutung verleihen könnte. Die Fotografie erzeugt Bilder, über ihr Wesen als solches zu reden, ist vollkommen überflüssig.

 

 

Preisträgerfotos + 2008 + Experimente