Konrad Lippert -
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Serie: Traumtänzer

Konrad Lippert

Leipzig, 19 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2008
Imaging und Experimente

2. Preis 300 € 

Jurybegründung    Interview     

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Jurybegründung

Konrad Lippert stellt die Welt auf den Kopf. In seiner originellen Serie „Traumtänzer“ wird der Himmel zur Straße, erhält Fahrbahnmarkierungen, Zebrastreifen, Tempo-30-Zonen und Behindertenparkplätze. Sollen sich die anderen Luftschlösser bauen, hier wird der Himmel reglementiert!
Eine erfrischende Idee, die Konrad hier spielerisch und locker umgesetzt hat. Mithilfe des Computers sind die Bilder um skizzenhafte Bemalungen ergänzt. Das ist angenehm „unperfekt“ gemacht – gar nicht synthetisch-glatt „wie aus dem Rechner“. Die fotografischen Mittel hat der Bildautor souverän erweitert. Seine Bildauffassung bricht mit den Gewohnheiten der abbildenden Fotografie und steht beispielhaft für einen unkonventionellen Medienmix. So selbstverständlich wäre das vor ein paar Jahren noch nicht möglich gewesen: Fotografie, auf den Kopf gestellt.

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Interview

- Wie bist du auf die Idee zu deiner Serie gekommen?
-- Die Idee kam mir spontan bei einer Fototour mit einer Freundin. Wir waren in einem Stadtteil unterwegs, der nicht sehr schön ist. Dreckige Straßen, kaputte Häuser, arme Menschen. Da die Straßen dort alle ziemlich gleichmäßig und geradlinig sind (wie man das aus amerikanischen Großstädten kennt) wollte ich die ganze Sache einmal umdrehen. Die langweiligen Häuser werden einfach auf den Kopf gestellt. Wie ein Traumtänzer hüpft man auf den Bildern über saubere Phantasiewege und merkt gar nicht, dass in der Realität alles gar nicht so schön aussieht...

- Wie sind die Bilder entstanden?
-- Hier gab es keine großartigen technischen Wunder. Ich habe einfach ein möglichst weitwinkliges Objektiv genommen und nach oben geschaut. Die Linien und Zeichen auf der Straße sind dann in Photoshop dazugekommen.

- Wie bist du zur Fotografie gekommen?
-- Ich fotografiere seit ich 14 bin. Damals hab ich mir immer die digitale Kamera von meinem Opa ausgeliehen und hab alles festgehalten, was um mich herum passierte.

- Wo zeigst du deine Bilder?
-- Ich zeige meine Fotos auf meiner Homepage, auf fotocommunity.de und in Ausstellungen in einem Jugendkulturzentrum in Leipzig, um Reaktionen von mehr Menschen als lediglich meinen Freunden zu bekommen.

- Gibst du deinen Bildern Titel?
-- Meistens vergebe ich keine Titel, weil das den Betrachter nur von einer eigenen Interpretation ablenken würde. Manchmal fallen mir aber spontan ein paar passende Worte ein und dann hat das Bild eben einen Titel bekommen. Passiert.

- Was bedeutet dir die Fotografie?
-- Fotografie ist mein größtes Hobby, das ich auch gerne zum Beruf machen würde. Außerdem hilft sie mir, die Welt um mich herum zu interpretieren, aus anderen Blickwinkeln anzuschauen und kritisch zu hinterfragen.

 

 

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