Artur Krutsch - Freude
Freude
Artur Krutsch - Trauer
Trauer
Artur Krutsch - Wut
Wut
Artur Krutsch - Angst
Angst

Serie: Die vier Grundgefühle nach Daniel Goleman

Artur Krutsch

Dortmund, 20 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2008
Freie Themenwahl | Altersgruppe C (16-20 Jahre)

3. Preis 200 € 

Jurybegründung    Interview     

   2 7

 
X

Jurybegründung

Freude, Trauer, Wut und Angst. 4 Grundgefühle, die die Emotionsforschung kennt. Ohne diese Gefühle versagt unser Geist. Gefühle sind für uns Menschen überlebenswichtig. Artur Krutsch hat sich in seinen 2-teiligen Bildern – Diptychen – mit diesen Grundgefühlen auseinandergesetzt. Da werden im linken Bildteil Konfetti aus der Hand in die Luft geworfen und die Person auf der rechten Bildhälfte hat eine lustige Mütze auf und eine Brille mit künstlicher Nase: Freude. Auf einem Plateau befindet sich ein schwarzer Damenschuh, der Mann auf der rechten Seite ist entblößt und hat sich das Gesicht schwarz verdeckt: Trauer. Solche Personifizierung von Begriffen kennt man in der Geschichte der Malerei als Allegorien. Der Fotograf hat hier ein modernes Gegenstück geschaffen und eine kulturhistorische Tradition gekonnt in die Gegenwart überführt. In der Umsetzung streng, jedoch nicht ernst, sondern eher verspielt und den Betrachter zu eigenen Assoziationen einladend.

X

Interview

- Wie bist du auf die Idee zu deiner Serie gekommen?
-- Ich habe mal gelesen, dass ein Psychologe namens Daniel Goleman die Gefühle der Menschen in Freude, Trauer, Angst und Wut eingeteilt hat. Ich fand diese Einteilung sehr vereinfacht und plump. Mir ist aber auch aufgefallen, dass oft in der Fotografie genau diese vier Gefühle dargestellt werden, da es sehr schwierig ist die Feinheiten des menschlichen Gefühlslebens fotografisch darzustellen. Auch ich scheitere daran. Deshalb habe ich mich bewusst für diese vier einfachen Gefühle entschieden und versucht, sie auf eine eigene, spielerische Art und Weise darzustellen. Teilweise habe ich altbekannte Symbole benutzt, teilweise sehr persönliche.

- Wie sind die Bilder entstanden?
-- Ich habe die Fotos mit einer Minolta Dimage A1 Digitalkamera vom Stativ per Selbstauslöser gemacht und den eingebauten Blitz verwendet. Mit Photoshop habe ich die Kontraste erhöht und die Fotos einander angepasst damit der Farbton der blauen Wand möglichst immer gleich ist.

- Wie bist du zur Fotografie gekommen?
-- Vor etwa drei Jahren habe ich ein Praktikum bei einer Zeitung gemacht. Da musste ich die Fotos zu den Artikeln selber machen. Dabei hat mir das Fotografieren mehr Spaß gemacht als das Schreiben.

- Wo oder wem zeigst du deine Bilder?
-- Meine Freundin ist von der Idee bis zum fertigen Bild immer dabei. Sie ist Kunststudentin und wir tauschen uns immer über die Arbeiten aus, die wir machen.

- Gibst du deinen Bildern Titel?
-- Normalerweise gebe ich meinen Fotos nie Titel, da ich darin keine Notwendigkeit sehe. Ein Foto soll nur für sich wirken. Nur bei dieser Serie haben die Fotos Titel, da sie sich ja auf ein ganz bestimmtes Gefühl beziehen.

- Welche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
-- Angefangen zu fotografieren habe ich nur aus Spaß, ich wollte einfach schöne Fotos haben. Aber mit der Zeit habe ich gemerkt, dass ich dadurch viel mehr auf meine Umwelt achte. Ich sehe viel mehr von den Dingen, den Orten und den Menschen um mich herum. Es ist toll, wenn man die persönliche Sicht auf die Welt durch die Fotos anderen Menschen zeigen kann.

 

 

Preisträgerfotos + 2008 + Alter: 16–20 Jahre