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Serie: Unser Deutschland gestern, heute, morgen - Begegnungen im Archiv

Fotogruppe Projektkurs KuLT am TMG Oelde

Oelde, 17 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2015
Freie Themenwahl | Altersgruppe C (16-20 Jahre)

Prämie 200 € 

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Interview

Teilnehmer:
Das Jahresthema lautete „Mein Deutschland“. Hattet ihr hierzu spontan eine Idee?
- Grace und Melanie: Wir hatten viele verschiedene Ideen, aber vieles war schwer umzusetzen. Deshalb kam die Idee auf, Bilder zu bearbeiten, und das Einfügen in die Archivbilder bot sich an.

Was war euch wichtig, worum ging es euch?
- Ela und Michelle: Uns war es auf jeden Fall sehr wichtig, dass es so aussah, als würden wir in dieser Situation wirklich dazugehören. Wir haben auf Genauigkeit geachtet und geschaut, dass wir mit unseren Positionen möglichst gut in das Foto passen. Es sollte möglichst wenig nach einer Montage aussehen.
Grace und Melanie: Wir wollten etwas Unterhaltsames und Generationsübergreifendes entwickeln, das den Betrachter vielleicht auch stutzen lässt und zum Nachdenken anregt.

Wie ist die Serie entstanden? Welche Technik(en) habt ihr benutzt?
- Ela und Michelle: Unsere geschossenen Fotos haben wir nicht bearbeitet. Wir haben ein Cuttermesser benutzt, um alles akkurat zu arbeiten. Die Idee hatte eine von uns, weil sie die Technik von ihrer Mutter kennt.
Grace und Melanie: Wir haben verschiedene Gruppen gebildet, um dann erst einmal interessante Bilder aus dem Archiv herauszusuchen. Nachdem wir dann eine Idee hatten, wie wir uns in die Bilder einfügen wollen, haben wir uns in der Position fotografiert und diese ausgedruckt und aufgeklebt. Danach wurden sie am PC bearbeitet und gerastert.

Warum habt ihr genau diese Bilder ausgesucht? Was fasziniert euch an ihnen?
- Ela und Michelle: Als wir uns die Archivfotos in der Klasse angeschaut haben, gefiel Einer die Atmosphäre, und die Andere hatte Assoziationen zur Geschichte des Fotos: Eine angenehme Party oder ein Treffen, und im Hintergrund läuft coole Musik von damals.
Grace und Melanie: Uns war eine humoristische Darstellung wichtig, um die Bilder so auch in ein anderes Licht zu setzen.

Eine Zeitreise durch vergangene Jahrzehnte in eurer Heimatstadt - Habt ihr spannende Momente entdeckt, die ihr damals gerne miterlebt hättet? Gab es viele Überraschungen?
- Ela und Michelle: Überraschungen gab es weniger, weil uns aufgefallen ist, dass sich Oelde in den letzten Jahren gar nicht so viel verändert hat. Viele Situationen kamen einem sogar bekannt vor.
Grace und Melanie: Es war interessant zu sehen, wie die Menschen und die Stadt damals aussahen. Es waren auch Momente dabei, die wir gerne miterlebt hätten, z. B. die Kirmes oder andere Stadtfeste.

Wo und wem zeigt ihr die Ergebnisse eurer Gruppenarbeiten? Stellt ihr eure Fotos aus? Zeigt ihr sie im Internet?
- Ela und Michelle: Wir persönlich stellen die Fotos nicht aus.
Grace und Melanie: Da die Idee für das Projekt zum Teil spontan entstanden ist, haben wir die Bilder bis jetzt nicht veröffentlicht.


Katharina Blömer (Projektleitung):
Wie kam die Idee zur eingesandten Arbeit zustande?
- Einfach die eigene Heimatstadt zu fotografieren, enthielt für uns nicht genug erzählerisches und kreatives Potenzial für ein Gruppenprojekt. Deshalb ergab sich die Idee, mit inszenierter Fotografie zu arbeiten, eventuell auch ergänzend mit Collage oder anderen experimentellen Techniken. Bei der Überlegung zu dem ergänzenden Material kamen dann Überlegungen auf, z. B. mit kunstgeschichtlichen Bezügen, Medienbildern oder Klischees zu arbeiten. Das traf jedoch das Thema „MEIN Deutschland“ zu wenig. Von daher kam dann die Idee auf, auf das örtliche Archiv der Zeitung zurückzugreifen. „Die Glocke“ war dankenswerterweise bereit, uns zu unterstützen, und stellte uns hunderte Fotos aus mehreren Jahrzehnten zur Verfügung.

Wie ist die Serie entstanden? Welche Technik(en) wurde benutzt? Wie ist das Schulprojekt abgelaufen?
- Die weiteren Gestaltungsideen entstanden aus dem Umgang mit dem Material. Die Schülerinnen und Schüler haben natürlich auch unterschiedlich auf das Material reagiert, abhängig auch davon, wie sehr sie mit der Stadt verbunden sind. Dabei wurde auch schnell klar, dass es Szenen und Ereignisse gibt, die den Schülern auch heute noch vertraut sind, bei anderen war mehr Distanz zu spüren. Die Auswahl geschah intuitiv und fiel automatisch auf eher alltägliche auch heute noch vertraute Szenen. Die grund¬sätzliche Idee der Montage entstand dadurch, dass es alte bearbeitete Bilder aus den 60er Jahren gab, wo zur Erhöhung des erzählerischen Gehaltes Figuren eingeklebt und sogar Dinge malerisch ergänzt worden waren. Diese aus heutiger Sicht dilettantische Bildbearbeitung stellte uns vor die Frage, warum die Manipulation damals nicht bemerkt wurde. Deshalb entstand die Idee mit den Rasterpunkten, die im Druckbild von Zeitungsfotos früher deutlich sichtbarer waren. Die Bearbeitung selber erfolgte deshalb analog, danach wurden die Bilder eingescannt und mit Hilfe von Photoshop in Bitmap-Da¬tei¬en umgewandelt. Insgesamt sind etwa 9 Bilder entstanden, gemeinsam wurden die 6 Bilder ausgewählt.

Seit wann existiert die Fotogruppe? Seit wann werden Fotoprojekte durchgeführt?
- Es handelt sich nicht um einen speziellen Fotokurs, sondern um einen Projektkurs KuLT (Kunst-Literatur) in der Qualifikationsphase 1 (Jahrgangsstufe 11). Dieser läuft über ein Jahr und soll interessierten Schülern die Möglichkeit bieten, im künstlerisch-kreativen Bereich eigenständig Einzel- und Gruppenprojekte zu verwirklichen. Diesmal war aber eines der vorangegangenen Projekte ein Fotobuchprojekt, außerdem ist Fotografie Thema im Kunstunterricht der Jahrgangsstufe 10, an dem fast alle Schüler teilgenommen haben.

Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für Sie? Welche fachliche?
- Ich selber bin Kunstlehrerin und mein Studienschwerpunkt war die Malerei, allerdings gehörten Grundlagen der Fotografie inklusive der Arbeit im Fotolabor zu meiner Ausbildung. Die Fotografie hat mich privat immer interessiert, sowohl kunstgeschichtlich als auch in Form einer aktiven Motivsuche mit der Kamera auf Reisen und Spaziergängen. Beruflich hat der Anteil an fotografisch ausgerichteten Unterrichtsprojekten in den letzten Jahren zugenommen, da viele Schüler Interesse an der Fotografie zeigen und manchmal auch zu dieser ihnen gewohnten Bildsprache einen direkteren Zugang haben als zu den klassischen Gattungen Zeichnung und Malerei.

Hinweis:
Die Fotos werden ab Herbst auf der Schulhomepage ausgestellt. http://www.tmg-oelde.de/lernen-am-tmg/das-schaffen-schüler-arbeitsergebnisse/aus-der-kunst/, sie werden dann auch noch im Rahmen einer Ausstellung in der Stadtbibliothek gezeigt.

 

 

Preisträgerfotos + 2015 + Alter: 16–20 Jahre