Hans Findling - moonlight.
moonlight.

Hans Findling

Konstanz, 17 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2014
Freie Themenwahl | Altersgruppe C (16-20 Jahre)

Prämie 200 € 

Interview     

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Interview

Wie bist du auf die Idee zu deinem Bild gekommen und worum geht es dir dabei?
- Die Idee eines nächtlichen Foto-Ausfluges an den Seealpsee kam mir gemeinsam mit einem Freund. Ziel waren Langzeitbelichtungen in sternenklarer Nacht. Im Mittelpunkt stand der Plan, Mondlicht, Sterne, Milchstraße und die unberührte Bergwelt so abzubilden, dass das Mystische dieses Erlebnisses sichtbar, und die wunderschöne Atmosphäre auch etwas spürbar wird.

Wie ist das Bild entstanden? Welche Technik(en) hast du benutzt?
- Das finale Bild besteht aus drei Aufnahmen. Zwei Belichtungen für die Details und Tiefen im Vordergrund sowie eine Belichtung für den Sternenhimmel. Die drei Aufnahmen wurden anschließend in der Postproduktion zu einem harmonischen Ganzen verarbeitet, das zwar surreal, aber nicht vollkommen unrealistisch wirkt, wie dies bei einem Großteil von HDR-Aufnahmen der Fall ist.

Wie lange waren die Belichtungszeiten, insbesondere für den Sternenhimmel?
- Sternenhimmel kann für klare Sterne maximal ca. 25 Sekunden belichtet werden - verziehen sonst aufgrund von Erdrotation. Auf ‚behance‘ ist auch ein Bild, das rund 60 Minuten belichtet wurde. Der Effekt ist hier deutlich zu sehen.

Wie viel Zeit hast du für diese Aufnahme am Seealpsee verbracht?
- Da das Bild aus mehreren Aufnahmen komponiert ist, die über einen längeren Zeitraum verteilt aufgenommen werden mussten, waren für diese Aufnahme schon einige Stunden notwendig. Insgesamt dauerte unsere nächtliche Tour, die nach dem Seealpsee dann noch weiter auf 1550 Meter bis zur Meglisalpkapelle und von dort aus wieder hinunter zum See ging, bis zum frühen Morgen.

Harter Aufstieg mit schwerer Ausrüstung?
- Der Seealpsee ist auch für Anfänger bei gutem Wetter leicht zu erreichen, er liegt lediglich auf 1140m ü. M. Nachts ist die Wanderung mit guter Beleuchtung in Form einer Kopflampe gut zu machen. Die Ausrüstung wiegt bei solchen Touren relativ viel, was auch in leichtem Gelände schnell schweißtreibend werden kann.

Warum hast du genau dieses Bild ausgesucht? Was fasziniert dich an ihm?
- Aus einer Serie von mehreren gelungenen Fotos ist dies dasjenige, was einen beim Betrachten am meisten in die Nähe der in dieser Nacht tatsächlich erlebten Stimmung bringt. Der Betrachter bekommt das Gefühl, genau wie wir in dieser Nacht, dass sich die Augen ganz langsam an die Dunkelheit gewöhnen, mehr und mehr Umrisse der Landschaft sichtbar werden und die Stille förmlich spürbar wird.

Seit wann fotografierst du? Wie bist du zur Fotografie gekommen? Weißt du noch, was dein erstes Foto war?
- Ich fotografiere seit ca. 4-5 Jahren. Über ein Schulprojekt, für das ich Fotos benötigte, die ich letztendlich mit einer geliehenen Kamera selbst machen wollte, kam ich zur Fotografie. Da ich mich in dem Projekt mit der Architektur des Daimler-Museums in Stuttgart beschäftigte, dürfte eines der damals gemachten Fotos auch eines meiner ersten gewesen sein.

Was fotografierst du am meisten? Welche Motive, bei welchen Gelegenheiten?
- Als Motive interessieren mich am meisten Architektur und Landschaften, die ich meist im Rahmen von Reisen oder Ausflügen fotografiere und danach auch gerne in der Postproduktion manipuliere. Da ich aber gerne variabel bleiben möchte, beschäftige ich mich zwischendurch auch mit spontaner „Streetfotografie“. Oft habe ich eine kleine Zweitkamera dabei. So gilt manchmal: Der Zufall macht die besten Bilder.

Hast du Vorbilder in der Fotografie?
- Vorbilder sind in diesem Fall für mich tatsächlich viele Bilder und Fotografien, die ich beim Surfen im Internet entdecke – weniger die Personen, die hinter den Aufnahmen stehen.

Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
- Es ist vor allem die Faszination und Freude an den Möglichkeiten, die die Fotografie im Hinblick darauf bietet, die Wirklichkeit abzubilden, diese im Bild zu verändern und mit ihr zu „spielen“.

Wo und wem zeigst du deine Bilder? Stellst du deine Fotos aus?
- Meine Fotos zeige ich im Internet auf Foto-Community-Seiten wie z.B. behance.net. Eine erste eigene Ausstellung hatte ich im vergangenen Herbst ebenfalls.

Hast du eine eigene Website?
- Ja, diese befindet sich jedoch aktuell im „Umbau“. Adresse: www.hans-findling.com

Bist du in einer Foto-Community / Social Media Plattform?
- Zurzeit zeige ich meine Fotos hauptsächlich auf behance (https://www.behance.net/hansfindling), ab und zu auch noch auf flickr.

 

 

Preisträgerfotos + 2014 + Alter: 16–20 Jahre