Fotogruppe Oberstufe der Johannes-Gutenberg-Schule -
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Serie: Serie

Fotogruppe Oberstufe der Johannes-Gutenberg-Schule

Kirchberg, 14 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2012
Fotogruppenpreis

Schulprojektpreis 500 € 

Jurybegründung    Interview     

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Jurybegründung

Kunstunterricht ohne strenge Farbenlehre und ermüdende Bildinterpretationen – stattdessen: Zeit für das Experiment! Die Schülerinnen und Schüler der Johannes-Gutenberg-Schule in Kirchberg haben ihren Kunstraum verlassen und sich mit selbst gebauten Lochkameras der benachbarten Jugendstilkirche angenähert. Mit viel Freiraum und Spaß am Ausprobieren entstanden so neue Blicke auf das alte Gebäude. Losgelöst, mit Freude am Unsteuerbaren und mit Staunen über das Bild, das in der Kamera entsteht. Der Schülergruppe gelingen damit sinnliche und überraschende Bilder, so dass der Betrachter die Begeisterung beim Entstehungsprozess sofort nachempfinden kann. Ein klasse Fotoprojekt!

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Interview

Es antworten Patrick und Christoph.

Wie seid ihr auf die Idee zu eurer Serie gekommen und worum geht es euch dabei?
- Der Lehrer hatte die Idee, dass man mit einer Lochkamera auch fotografieren kann.

Wie sind die Bilder entstanden? Welche Technik(en) habt ihr benutzt?
- Wir haben eine/n Karton/Zigarrenkiste/Blechdose genommen, diese/n innen geschwärzt und haben ein Loch reingebohrt. Danach haben wir Alufolie genommen und mit einer Stecknadel ein kleines Loch rein gepiekst und auf den/die Karton/Dose/Kiste geklebt. Zum Schluss haben wir einen Verschluss (lichtdichte Folie) darauf montiert. Vor dem Fotografieren haben wir Fotopapier eingelegt und dieses mit Tesafilm fixiert.

Warum habt ihr euch dafür entschieden, genau diese Bilder einzusenden? Was fasziniert euch an ihnen?
- Uns fasziniert, dass man die Kirche immer besser/schärfer sehen kann. Dadurch wird der Weg von der Schule zur Kirche sichtbar gemacht.

Seit wann fotografiert ihr? Und wie seid ihr zur Fotografie gekommen?
- Wir Fotografieren seit 3 Jahren. Aus Spaß an der Freude.

Wo und wem zeigt ihr eure Bilder? Stellt ihr eure Fotos aus? Habt ihr eine Online-Galerie bzw. seid ihr in einer Foto-Community?
- Nur bei der Schulkunstausstellung des Landkreises Schwäbisch Hall haben wir die Bilder präsentiert.

Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für euch?
- Es macht Spaß zu fotografieren, auch mit dem Handy.


Stefan Labude (Lehrer):
Wie kam die Idee zur eingesandten Arbeit zustande? Was war der Anlass für das Projekt?
- Im Kunstunterricht an unserer kleinen Schule (36 SchülerInnen werden in 4 Klassen von 6 LehrerInnen jahrgangsstufenübergreifend unterrichtet) biete ich ca. alle zwei bis drei Jahre den Bau von Lochkameras an und das Experimentieren damit. Da mir die Ergebnisse dieses Mal gut erschienen, kam ich auf die Idee, eine Serie auszuwählen und diese einzureichen. Witzigerweise sind darunter auch zwei Fotos dabei, die meine SchülerInnen und ich schon in den Mülleimer werfen wollten!

Wie ist die Serie entstanden? Welche Technik(en) wurde benutzt?
- Die Lochkameras wurden von den SchülerInnen selbst gebaut und die Belichtungszeiten ausgetestet. Die SchülerInnen fotografierten selbstständig im Dorf. Ich wartete mit dem zweiten Teil der Klasse derweil im Fotolabor, das in der Lehrertoilette eingerichtet ist, weil es der einzige leicht zu verdunkelnde Raum mit Wasseranschluss in der Schule ist. Wir bereiteten das Labor vor und entwickelten dann die Negative. Die Positive wurden digital erstellt. Das letzte Foto wurde blau getont, um es aus der Serie formal herauszuheben, zu betonen.
Die Idee zur Serie kam erst beim Betrachten der Ergebnisse mit den Schülerinnen. Hierbei spielten die zwei schon erwähnten Bilder, die wir vorschnell als Ausschuss aussortiert hatten, eine wichtige Rolle.

Seit wann existiert die Fotogruppe? Seit wann werden Fotoprojekte durchgeführt?
- Eine Fotogruppe an sich gibt es bei uns jetzt nicht mehr. Früher gab es eine Foto-AG.
Fotoprojekte sind Teil des Kunstunterrichts.

Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für Sie?
- Die Lochkamera-Fotografie hat eine sehr große Bedeutung für mich. Auf jeder meiner Reisen ist eine Lochkamera dabei. Es ist ein Genuss, auf die Bilder zu warten, sie nicht sofort sehen und kontrollieren zu können. Und es gibt einige philosophische Themen, die in der camera obscura stecken:
- das Foto wird nicht geschossen, vielmehr das Licht empfangen
- du hast ein Bild, nicht zwei Gigabyte
- die Belichtungszeit wird erlebbar, statt einer tausendstel Sekunde wird eine Minute oder länger belichtet und in dieser Zeit passieren Geschichten, die manchmal auf dem Bild abgelichtet sind.
- Nicht erklärbare, nicht planbare Abbildungen erscheinen auf dem Bild.
- Die camera obscura kennt keine Grenzen:
1, 2, 3 oder mehr Löcher!
Schlitze statt Löcher!
Gerade, schräge oder gebogene Bildebenen!

Es macht einfach Spaß, damit zu spielen.

 

 

Preisträgerfotos + 2012