Tjefa Wegener -
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Serie: Arbeitstagebuch von "Ich bin gern bei dir"

Tjefa Wegener

Berlin, 25 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2012
Freie Themenwahl | Altersgruppe D (21-25 Jahre)

Preis 150 € 

Interview     

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Interview

Wie bist du auf die Idee zu deinem Buch gekommen und worum geht es dir dabei?
- „Ich bin gern bei dir“ war meine Abschlussarbeit an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin. Schon bei meiner Maturaarbeit, welches auch eine Fotografiearbeit war, habe ich ein Arbeitstagebuch geführt, um meinen Arbeitsweg sichtbar zu machen. Da diese Arbeitsweise gut funktionierte, habe ich beschlossen, auch bei meiner Abschlussarbeit so vorzugehen. Bis kurz vor Fertigstellung des Buches war es nicht meine Absicht, es zu präsentieren.
Die Fotografien zeigen Menschen aus meinem Umfeld. Sie begleiteten mich während der Zeit, als ich die Entscheidung treffen musste, ob ich mein Kind zur Welt bringen will oder nicht. Die Begegnungen mit diesen Menschen waren positiv wie auch negativ. Für meine Arbeit habe ich sie wieder getroffen und fotografiert.
Das Buch dokumentiert drei Jahre meines Lebens und beinhaltet viele verschiedene Prozesse. Zum einen die Findung des Abschlussthemas, die Auseinandersetzung damit, die Diskussionen mit meinen Dozenten und Mitstudenten, meine eigenen Ängste und Ansichten. Zum anderen meine Tagebucheinträge, Material von früher, Inspirationsmaterial und die Tagebucheinträge oder Briefe der Portraitierten.

Warum hast du dich dafür entschieden, genau diese Arbeit einzusenden? Was fasziniert dich an ihr?
- Das Tagebuch ist der persönlichste Teil meines bisher größten fotografischen Projektes. Ich gewähre den Betrachtern einen Einblick in diese intime Geschichte. Das Buch stieß in meinem Umfeld und bei der Abschlussausstellung auf großes Interesse. Dies hat mich motiviert, es einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen zu wollen, und es zum Wettbewerb einzusenden.

Wie sind die Bilder entstanden? Welche Technik(en) hast du benutzt?
- Ich habe mich mit den Portraitierten verabredet, sie in ihrem Leben begleitet, bei ihnen übernachtet. Oft sind die Bilder auch in unvorhergesehenen Situationen entstanden. Dann habe ich die Kamera benutzt, welche ich gerade zur Hand hatte.
Hauptsächlich habe ich mit meiner digitalen Spiegelreflexkamera fotografiert. Manchmal benutzte ich auch eine kleine Vollautomatik mit Farbfilm, meine analoge Spiegelreflex oder eine zweiäugige Mittelformatkamera. Die Schwarzweißfilme entwickle ich selber und scanne die Filme ein. Prinzipiell benutze ich immer das vorhandene Licht, da ich die Situationen nicht künstlich beeinflussen will.

Seit wann fotografierst du? Und wie bist du zur Fotografie gekommen?
- Begonnen habe ich zur Schulzeit. Im Gymnasium hatte ich „Bildnerisches Gestalten“ als Schwerpunktfach und darin inbegriffen einen Fotografiekurs. Meine Schwester hat mir den kreativen Anstoß gegeben, mit ihr habe ich meine ersten Shootings gemacht. Mein erstes fotografisches Projekt war meine Maturaarbeit „nAcKT – von Aktfotografie bis Erotik“. Nach meiner ersten Mittelamerikareise 2006 war klar, dass ich Fotografie studieren wollte.

Hast du Vorbilder in der Fotografie?
- Die Fotografien meiner Vorbilder sind im Buch zu sehen. FotografInnen wie Nan Goldin, Herbert Tobias, Sibylle Bergemann und Diane Arbus waren für diese Arbeit meine prägendsten Inspirationsquellen. Auch Künstler wie Egon Schiele, Frida Kahlo und Tracy Emin zählen zu meinen Vorbildern.

Wo und wem zeigst du deine Bilder? Stellst du deine Fotos aus? Hast du eine Online-Galerie bzw. bist du in einer Foto-Community?
- Mir ist es wichtig, den Menschen aus meinem Umfeld, auch denen, die nichts mit Fotografie zu tun haben, meine Bilder zu zeigen. Meine Arbeit „Ich bin gern bei dir“ mit dem nachproduzierten Arbeitstagebuch wurde im Rahmen der Abschlussausstellung des 5. Jahrgangs der Ostkreuzschule „schau.“ in Berlin ausgestellt. Ein Ausschnitt der Arbeit ist auf meiner Homepage www.tjefa.ch zu sehen.

Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
- Die Fotografie ist ein Mittel und ein Grund, um mich noch näher und noch intimer an Menschen heranzutasten.

 

 

Preisträgerfotos + 2012 + Alter: 21–25 Jahre