Jan Eric Euler -
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Serie: "Between the Woods"

Jan Eric Euler

Berlin, 22 Jahre

Deutscher Jugendfotopreis 2012
Freie Themenwahl | Altersgruppe D (21-25 Jahre)

Preis 150 € 

Interview     

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Interview

Wie bist du auf die Idee zu deiner Serie gekommen und worum geht es dir dabei?
- Die Idee zu der Serie kam mir in einer Zeit, in der ich haltlos und unglücklich war und meine Ruhe und Geborgenheit nirgendwo mehr als zwischen Blättern und Bäumen finden konnte. Draußen finde ich zurück zu mir, kann atmen, weiß, was wirklich wichtig ist. Hier wollte ich stehen bleiben, geduldig beobachten und einfangen, welches existenzielle Gleichgewicht das Alltägliche, Unbeachtete in der Natur beherbergen kann, was für eine ganz individuelle heilende Kraft darin liegen kann, wenn man es zulässt und sich die Zeit nimmt es zu erfahren.

Wie sind die Bilder entstanden? Welche Technik(en) hast du benutzt?
- Die Bilder sind mit Hilfe des mittlerweile antiken Kollodium-Nassplatten-Verfahrens entstanden. Hierfür wird das Trägermaterial (Glas oder eloxiertes Aluminium) zugeschnitten und vorbereitet, um dann mit einer Mischung aus Kollodium und bestimmten Salzen beschichtet zu werden. Danach wird die Platte in einem Silberbad sensibilisiert und muss, noch bevor die Schicht beginnt zu trocknen, belichtet und entwickelt werden. Daher der Name "Nassplatte". Das Verfahren ist sehr zeit- und arbeitsaufwendig und entschleunigt das fotografische Arbeiten immens. Für diese Arbeit war eine portable Dunkelkammer vonnöten. Diese und meine 8x10" Kamera habe ich selbst konstruiert und gebaut. Das chemische Verfahren macht jeden handwerklichen Schritt, der für die Erstellung eines Bildes nötig ist, sichtbar und produziert so unwiederbringliche Unikate mit besonderem Charakter, die ihre Schönheit in den Fehlern und Unzulänglichkeiten statt in der sauberen Perfektion findet.

Warum hast du dich dafür entschieden, genau diese Serie einzusenden? Was fasziniert dich an ihr?
- Die Serie ist ehrlich, eindringlich und ausdrucksstark. Es fasziniert mich, dass die Bilder die Kraft in sich tragen, Emotionen auszulösen.

Seit wann fotografierst du? Und wie bist du zur Fotografie gekommen?
- Ich fotografiere seit meiner Jugend, war aber schon immer fasziniert von Licht und Technik und irgendwann hat sich das Interesse in Leidenschaft gewandelt.

Hast du Vorbilder in der Fotografie?
- Direkte Vorbilder habe ich nicht, aber ich bin doch immer wieder inspiriert von Fotografen, deren Werke ich absolut großartig finde. Darunter finden sich bekannte Namen wie Richard Avedon, Sally Mann, James Nachtwey und Frank Ockenfells, aber auch viele sehr gute Fotografen aus der Jugend- und Skateboardkultur wie z.B. Brian Gaberman, Dustin Humphrey und Scott Pommier.

Wo und wem zeigst du deine Bilder? Stellst du deine Fotos aus? Hast du eine Online-Galerie bzw. bist du in einer Foto-Community?
- Ich habe eine Website und einen Blog:
http://www.janericeuler.com, http://www.janericeuler.tumblr.com
Des Weiteren wird von September bis November 2012 die Serie „Between the Woods“ im Zentrum von Paris in der Centre Iris Galerie gezeigt.

Welche persönliche Bedeutung hat die Fotografie für dich?
- Fotografie ist eine Sprache. Es fällt mir oft schwer, im Chaos meiner Gefühle und Gedanken die richtigen Worte für das zu finden, was ich ausdrücken möchte. Visuelle Ausrucksformen fühlen sich für mich meist natürlicher, ehrlicher und richtiger an, um zu vermitteln, was in mir vorgeht und an der Fotografie finde ich auch noch einen Riesenspaß, während ich das tue.

 

 

Preisträgerfotos + 2012 + Alter: 21–25 Jahre